Die Bilder der Hochwasser-Katastrophe im Gegendtal waren in den letzten Monaten omnipräsent, die Spuren sind teilweise bis heute sichtbar – und schon wieder zeigen sich die Launen der Natur ausgerechnet in der Inneren Einöde. Mehrere Felsbrocken lösten sich am Mittwoch gegen 4.45 Uhr an einem Felshang zwischen Villach und Afritz bei der Abzweigung nach Arriach und stürzten auf die Millstätter Bundesstraße (B 98).
"Passiert ist es an einem Felshang in der Nähe des ehemaligen Kelag-Kraftwerks, das ja bei den Unwettern letzten Sommer zerstört wurde", sagt Albert Schwarz, Gruppeninspektor der Polizeiinspektion Sattendorf, der sich vor Ort ein Bild von der Lage machte. "Ein Felsbrocken war rund 800 Kilo schwer, der zweite rund 1000 Kilo. Nicht auszudenken, wenn die ein Fahrzeug getroffen hätten", so Schwarz.
Er und sein Kollege hätten die Steine jedenfalls nicht verrücken können. Ein zufällig vorbeikommender Transportunternehmer entfernte die beiden Felsbrocken mittels Krans von der Fahrbahn. Da noch die Gefahr bestand, dass weitere Felsbrocken herunterstürzen könnten, wurde die Millstätter Straße für den gesamten Verkehr gesperrt. Am Abend meldete die Polizei, dass die Straße wieder einspurig befahrbar ist. Eine Ampelregelung wurde eingerichtet.
Frost-Tauwechsel als Ursache
Die Ursache für den Felssturz sei wohl der Frost- Tauwechsel gewesen, sagt Landesgeologe Alexander Mache, der sich vor Ort ein Bild von der Lage machte. "Die Temperaturen sind in der Nacht tief und am Tag wird der steile und schwer zugängliche Hang von der Sonne bestrahlt. Da wird es zu einer Frostsprengung gekommen sein", so Mache. Betonleinwände würden die Stelle absichern, ein Drohnenflug habe ergeben, dass nur mehr kleine Bruchstücke am Fels liegen würden.
Thomas Martinz