Zu einem medizinischen Notfall mit Todesfolge ist es am Montagvormittag kurz nach 11 Uhr im Skigebiet Nassfeld unterhalb der Tröglbahn-Bergstation gekommen. Ein Skiurlauber (51) aus der Steiermark blieb laut Polizei auf einem Verbindungsweg der Milleniumsabfahrt plötzlich stehen. Er habe seinem Lebensgefährten (44) mitgeteilt, dass es ihm nicht gutgehe. Noch während dieser die Rettung verständigte, kippte sein Partner um. Der 44-Jährige begann sofort mit Reanimationsmaßnahmen.
Kurz darauf kamen drei Skifahrer – Ärzte aus Deutschland – vorbei und halfen bei den Wiederbelebungsversuchen. Da das Skigebiet am Montag sehr gut besucht war, war die Frequenz an der Stelle hoch. Was ein Paar bedrückt, das ebenfalls half, war die Tatsache, dass es viele Schaulustige gegeben habe. "Wir haben Erwachsene und Kinder verscheucht. Kinder wurden so postiert, dass sie das Geschehen verfolgen konnten. Ein Vater sagte zu mir, dass sein Sohn das ruhig sehen soll", ist der Skifahrer, der sich an die Kleine Zeitung gewandt hat, entsetzt. Er kritisiert auch, dass die Unfallstelle nicht abgesperrt worden sei.
Es habe, so der Skifahrer, rund 30 Minuten gedauert, bis ein Defibrillator vor Ort gewesen sei. "Ein Mitarbeiter der Bergbahnen sagte, er müsse diesen bei der Tressdorfer Alm holen", so der Mann. Es soll aber einen Defi bei der nahen Bergstation der Tröglalm gegeben haben. "Ich will nicht die Mitarbeiter der Bergbahnen kritisieren, sondern einen Denkanstoß für eine Verbesserung geben", sagt der Skifahrer. Erst nach rund 40 Minuten sollen Alpinpolizei und der Rettungshubschrauber vor Ort gewesen sein.
Eine Stunde lang reanimiert
Laut Polizei haben auch Mitglieder der alpinen Einsatzgruppe nach ihrem Eintreffen Erste Hilfe geleistet. Da die Rettungshubschrauber in Kärnten im Einsatz waren, musste der Helikopter Christophorus 7 aus Lienz angefordert werden. Als dieser eintraf, übernahm die Notärztin die weiteren medizinischen Maßnahmen. Doch diese waren vergebens. Der 51-Jährige verstarb noch auf der Piste.
"Wir haben nicht auf jeder Piste oder alle 50 Meter einen Defi. Wir haben mehrere Defis an verschiedenen Stellen", sagt Christian Krisper, Vorstand der Bergbahnen. Der Vorfall sei ihm bekannt, er könne sich aber konkret nicht dazu äußern. Im Allgemeinen seien vorbeikommende Skifahrer hilfsbereit und machen auch eine Absicherung. "Auch von unseren Leuten wird das gemacht", sagt Krisper.