Semesterferienbeginn in den Bundesländern Niederösterreich und Wien, doch Skifahren war am Samstag in etlichen Kärntner Tourismuszentren wie Bad Kleinkirchheim, Nassfeld, Turrach und Katschberg kein Thema: Sturmböen mit über 100 km/h, Schneeverwehungen und hohe Lawinengefahr. Die stärksten Windspitzen wurden laut Geosphere Austria bei der Kölnbreinsperre im Maltatal mit 174 km/h gemessen. Sogar in Klagenfurt-Stadt erreichten die Böen am Vormittag 82 km/h. Wegen umgestürzter Bäume standen die Feuerwehren im Dauereinsatz.
Enorm viel zu tun hatten die „Kärnten Netz“-Monteure, eine Vielzahl an Strommasten wurden beschädigt oder geknickt, bis zu 9000 Haushalte waren eine zeitlang ohne Strom. Besonders schlimm betroffen war laut Robert Schmaranz, Leiter Netzführung, das Metnitztal (Bezirk St. Veit/Glan). Insgesamt wurden laut LAWZ 260 Sturmeinsätze registriert (Stand 19 Uhr). Es standen 137 Feuerwehren mit insgesamt rund 1650 Einsatzkräften in ganz Kärnten im Einsatz.
Am schlimmsten betroffen von Sturm und Schnee waren die Obersteiermark,Tirol, Salzburg und Teile Niederösterreichs.
So verlief der stürmische Tag in Kärnten. Unser Live-Ticker zum Nachlesen.
18.20 Uhr: Langsam Wetterberuhigung
Der Nordwind lässt laut GeoSphere Austria in der Nacht auf Sonntag allmählich nach bzw. flaut immer öfter ab, in den prädestinierten Föhntälern im Norden weht er aber noch kräftig. Am Sonntag verläuft der Vormittag meist überwiegend sonnig, vereinzelte Frühnebelfelder sollten sich rasch lichten. Am Nachmittag ziehen von Nordwesten her ausgedehnte Wolkenfelder auf, es gibt aber vor allem nach Südosten zu voraussichtlich noch einiges an Sonnenschein und es bleibt überall trocken. In den prädestinierten Föhntälern im Norden kann teils noch lebhafter, kalter Nordwind wehen. Höchstwerte meist 2 bis 4 Grad.
Vorsicht: Es gilt weiterhin erhebliche bis große Lawinengefahr!
18 Uhr: Danke an alle Einsatzkräfte
17.30 Uhr: Straßensperren nach und nach aufgehoben
Gegen 12.03 Uhr kam es in Lölling, Gemeinde Hüttenberg, zu orkanartigen Windböen, wodurch mehrere Bäume umstürzten und die Klippitztörl Landesstraße verlegten. Auf Grund des Ereignisses war das Befahren der Landesstraße nicht mehr möglich, weshalb diese von 12.37 Uhr bis 16.04 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt wurde. Für die Aufräumungsarbeiten standen die FF Lölling mit 13 Mann/Frau und die Straßenmeisterei Eberstein im Einsatz.
17 Uhr: Der Strom kommt langsam wieder
Die Kelag-Monteure arbeiten seit Stunden auf Hochdruck. Ihnen ist es jetzt gelungen, den Strom für zahlreiche Haushalte wieder sicherzustellen. Derzeit sind daher nur mehr 1500 Haushalte ohne Strom. Diese sind über ganz Kärnten verteilt. Sonntagfrüh wird sofort weitergearbeitet.
16.20 Uhr: So stürmisch war es in Bad Kleinkirchheim
Video: Familienhotel Gasthof Hinteregger in St. Oswald (Facebook)
15.12 Uhr: Weitere Ausfälle im Stromnetz
Die Zahl der Haushalte ohne Strom sind im Laufe des Tages weiter gestiegen. 9000 Ausfälle gibt es laut Kärnten Netz aktuell. Der Großteil muss damit rechnen, über Nacht ohne Strom zu bleiben. "Die Schäden sind leider sehr massiv. Es wurden auch eine Vielzahl an Masten beschädigt", sagt Robert Schmaranz, Leiter Netzführung Kärnten Netz.
Sehr schlimm erwischt hat es auch das Metnitztal im Bezirk St. Veit. Immer wieder kommt es auch vor, dass die Situation für die Einsatzkräfte noch zu gefährlich ist. "Manche bekommen nicht einmal die Autotüre auf, weil es so stürmisch ist", sagt Schmaranz. Aktuell sind 70 Monteure im Einsatz. Am Sonntag sollten es mehr als 100 aus allen Landesteilen sein.
14.50 Uhr: Rekordverdächtige Sturmböen
Die stärksten Sturmböen gab es im Bereich der Kölnbreinsperre auf der Malta Hochalmstraße. Laut GeoSphere Austria wurden in der letzten Stunde 159 km/h gemessen, zuvor allerdings sogar 174 km/h. Am Sonnblick wurden (Stand 14 Uhr) 102 km/h gemessen. Ungewöhnlich stürmisch ist es in Klagenfurt gewesen: Es gab Windspitzen bis zu 82 km/h.
14.15 Uhr: Zahlreiche Einsätze in Klagenfurt
Laut Robert Ratheiser, Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt, stehen die Feuerwehren in der Landeshauptstadt im Dauereinsatz, vor allem wegen umgestürzter Bäume. In Großbuch ist ein Baum auf ein Dach gestürzt.
14 Uhr: Autos kamen ins Rutschen
Aufgrund des Sturms musste am Vormittag auch die Gerlitzenstraße gesperrt werden. Mehrere Fahrzeuge sind aufgrund des plötzlich auftretenden Windes und der daraus folgenden Eisbildung ins Rutschen geraten bzw. steckengeblieben. Zudem lagen mehrere große Äste auf der Fahrbahn.
13.45 Uhr: 1200 Einsatzkräfte im Einsatz
Meldungen über Sturmschäden bzw. umgestürzte Bäume häufen sich. Während des Vormittags traten immer häufiger Einsatzspitzen auf, die gegen Mittag zum Einsatzhöhepunkt führten. Im Ortsbereich Radweg, Gemeinde Feldkirchen, sowie Steinfeld stürzten Bäume auf Dächer und sorgten ebenfalls für Schachschäden.
Bis 13 Uhr wurden über 200 Sturmeinsätze registriert, 106 Feuerwehren aus den Bezirken Hermagor, Spittal, Villach Land und Stadt, Klagenfurt Land und Stadt, Feldkirchen und St. Veit standen im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauern an.
Manche Straßenzüge wie z. B. die Hochrindlstraße, Gemeinde Albeck sowie die Straße auf die Embergeralm, Gemeinde Berg im Drautal, wurden aus Sicherheitsgründen total gesperrt. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockieren die Straßen. Der böige Wind macht die Aufräumarbeiten im Moment unmöglich. Über Verletzte bzw. das Schadensausmaß liegen noch keine Informationen vor.
Zwischen 11.20 Uhr bis 13.20 Uhr wurde von der Polizei Greifenburg wegen Gefahr im Verzug die Weißenseestraße (B 87) zwischen den Straßenkilometern 4,00 bis 6,00, Gemeinde Greifenburg, Bezirk Spittal/Drau, wegen umgestürzter Bäume für den gesamten Verkehr gesperrt. Die FF Weißensee und Bruggen standen mit insgesamt 20 Mann/Frau und vier Fahrzeugen sowie die Straßenmeisterei Greifenburg mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz.
13 Uhr: Immer mehr Feuerwehreinsätze
Video: FF Moosburg/Facebook
Gegen 09.40 Uhr wurde die Polizei Moosburg von einer Anruferin in Kenntnis gesetzt, dass in Gradenegg, Gemeinde Moosburg, zwei Bäume auf der Gradenegger Straße liegen und diese nicht mehr befahrbar ist. Die umstürzenden Bäume haben auch den Zaun eines Grundstückes beschädigt. Die Bäume wurden von der FF Moosburg, die mit zehn Mann/Frau und zwei Fahrzeugen im Einsatz stand, von der Fahrbahn entfernt.
Um 8 Uhr stürzten durch starken Wind im Bereich der Gemeinde St. Stefan/Gail mehrere Bäume auf die Fahrbahnen der Vorderberger Straße (L 27) und der Kerschdorfer Straße L (36). Diese Straßen konnten von der FF St. Stefan/Gail und FF Feistritz/Gail ohne Verkehrsbehinderung wieder befahrbar gemacht werden.
Die Gailtal Bundesstraße (B 111) war im Bereich St. Stefan/Gail komplett von Bäumen verlegt und für rund 10 Minuten nicht passierbar. Die FF St. Stefan/Gail war im Einsatz und konnte die Verkehrsbehinderung rasch wieder beseitigen. Personen kamen nicht zu Schaden.
12.50 Uhr: Es stürmt auf der Simonhöhe
Video: Facebook/Kleine Zeitung, Hautzenberger
12.14 Uhr: 170 Einsätze in Kärnten
Bis zu den Mittagsstunden wurden in Kärnten laut Büro von Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner 170 Einsätze verzeichnet. "Die Feuerwehren waren gut vorbereitet. Der Sturm ist nur etwas später gekommen, als erwartet. Vor zwei, drei Stunden ist es so richtig losgegangen", sagt Büroleiter Martin Hafner. Personenschäden und Verletzte wurden nicht gemeldet.
11.32 Uhr: Toter in Vorarlberg, Chaos in der Steiermark
In der Steiermark geht es teilweise noch schlimmer als in Kärnten zu. Dort erschwert auch der Schneefall die Situation. In Vorarlberg ist ein Mann bei einem Lawinenabgang getötet worden. In Tirol wurden zwei Menschen verschüttet. Alles Weitere finden Sie hier.
11.26 Uhr: "Es beruhigt sich absolut nicht"
Keine guten Nachrichten gibt es von Kärnten Netz. Die Zahl der Haushalte ohne Stromversorgung steigt immer weiter und liegt momentan bei 7000. "Wir können zwar da und dort wieder Kunden versorgen, es kommt aber woanders immer mehr dazu", sagt Robert Schmaranz, Leiter Netzführung Kärnten Netz. Die Situation sei derzeit enorm dynamisch. "Es beruhigt sich absolut nicht."
10.57 Uhr: Tunnel gesperrt
In Richtung Salzburg steht die Ampel vor dem Wolfsbergtunnel (A 10 Tauernautobahn) kurz nach Spittal Ost auf Rot. Grund sind umgestürzte Bäume. Auch die Auffahrt Seeboden auf die Autobahn ist laut Verkehrsservice von Antenne Kärnten deshalb gesperrt. Die Feuerwehr ist bereits vor Ort.
Alle aktuellen Sperren: B 93 auf Höhe Enge Gurk | B 100 auf Höhe Stadelbach | B 99 zwischen Altersberg und Trebesing | Glantalstraße zwischen Pitzelstätten und Liebenfels | Großbuch Straße – Großbuch ist nur über die Faninger Straße erreichbar | Glanzerstraße zwischen Döbriach und Feistritz | B 110 Plöckenpass | L 65a Sirnitzer Straße | L 18 Kaninger Landesstraße | Gerlitzenstraße ab Treffen | L 40 Fresacher Landesstraße | B 95 Turracher Straße zwischen Seebach und Ebene Reichenau.
10.31 Uhr: Warnung vor Spaziergängen
Für die Menschen wird die Situation zunehmend gefährlicher. Im gesamten Gebiet zwischen Spittal und Klagenfurt empfiehlt die Polizei, Spaziergänge zu meiden. Bei Fahrten durch Waldgebiete ist erhöhte Vorsicht geboten.
10.12 Uhr: Bäume stürzen um
Nicht nur auf den Bergen, sondern auch im Stadtgebiet ziehen die Windböen immer stärker an. Im Klagenfurter Becken sind bereits zahlreiche Bäume umgestürzt und sorgen für Verkehrsbehinderungen, Straßensperren und Stromausfällen. "Es geht rund", heißt es von der Berufsfeuerwehr, die aktuell die vielen Einsätze koordinieren muss.
9.55 Uhr: Lawinengefahr steigt
Im Nordwesten des Landes herrscht über der Waldgrenze bereits Lawinenstufe 4 (große Gefahr), darunter Stufe 3 (erhebliche Gefahr). "Das Hauptproblem ist der Triebschnee durch den Sturm", sagt Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten. Die Bedingungen für Tourengeher seien derzeit nicht einladend. "Wenn jemand unbedingt etwas machen muss, dann bitte in Talnähe", appelliert Ertl.
9.27 Uhr: 3700 Haushalte ohne Strom
Plötzlich ist alles ganz schnell gegangen. Noch zwischen 8 und 9 Uhr waren keine Störungen gemeldet. Jetzt gibt es laut Kärnten Netz Ausfälle vom Millstätter See bis ins Lavanttal. Aktuell sind 3700 Haushalte ohne Strom. "Wir grenzen die Gebiete gerade ein und mobilisieren alle Kräfte. Der Sturm dürfte schlagartig durch ganz Kärnten gezogen sein", sagt Robert Schmaranz, Leiter Netzführung Kärnten Netz.
9 Uhr: Skigebiete können nicht öffnen
Quer über Kärnten stehen die Liftanlagen derzeit noch still. In Bad Kleinkirchheim konnte kein Lift in Betrieb genommen werden. Nur die Förderbänder laufen. Auch auf der Turrach fahren derzeit keine Seilbahnen. Ebenfalls betroffen ist das Nassfeld. Dort sind derzeit nur ein paar Schlepplifte in Betrieb. Vor Ort berichtet man von Böen zwischen 120 und 130 Stundenkilometern. Laut Prognosen dürfte es den ganzen Tag über maximal ein eingeschränktes Skivergnügen geben.
8.30 Uhr: Schneeverwehungen und Lawinengefahr
Die L 19 Innerkremser Landesstraße ist laut Antenne Kärnten zwischen Innerkrems und Schönfeld wegen Lawinengefahr gesperrt. Zwischen Gnesau und Turracher Höhe in beiden Richtungen Schneeverwehungen auf der Fahrbahn.