Rund zweieinhalb Monate nach dem ersten legalen Wolfsabschuss in Kärnten ist erneut eines dieser Raubtiere erlegt worden: Seit Mitte Jänner bestand im Lesachtal eine Abschussmöglichkeit gemäß Wolfsverordnung, weil sich hier ein Wolf auch durch mehrfache Vergrämung nicht aus dem Siedlungsgebiet vertreiben ließ, so das Land Kärnten in einer Aussendung am Dienstag.
In unmittelbarer Nähe zu bewohntem Gebiet ist er jetzt auch erlegt worden. "Dass wir hier von einem Risikowolf sprechen, der keine Scheu vor dem Menschen gezeigt hat, steht außer Zweifel. Ein solcher Wolf ist zum Schutz der Bevölkerung zu erlegen, wie es in diesem Fall auch passiert ist", hält Jagdreferent Landesrat Martin Gruber (ÖVP) fest.
Tier war eine Wölfin
Der Abschuss erfolgte am 30. Jänner, innerhalb des genehmigten Zehn-Kilometer-Radius vom Ort der letzten Vergrämung. Er wurde ordnungsgemäß innerhalb von 24 Stunden gemeldet und vom Wolfsbeauftragten des Landes begutachtet. Es handelt sich beim erlegten Tier um eine Wölfin. Alle benötigten Untersuchungen und DNA-Proben wurden bereits an Ort und Stelle durchgeführt. Der Kadaver der Wölfin verbleibt beim Jäger, der das Tier erlegt hat, wie es das Kärntner Jagdgesetz vorsieht.
"Man sieht anhand dieses Falls wieder deutlich, warum es so wichtig war, in die Kärntner Wolfsverordnung auch eine klare Regelung für Siedlungsgebiete aufzunehmen. Das ist es, was diese Verordnung österreichweit einzigartig macht, und genau dadurch können wir eingreifen, wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung geht", betont Gruber, der die Wolfsverordnung vor Kurzem auch nachgeschärft hat.
Die Abschussmöglichkeit für einen Risikowolf im betroffenen Gebiet, die ursprünglich bis 15. Februar gegolten hätte, ist mit der Erlegung dieser Wölfin erloschen. Die Jäger werden darüber umgehend behördlich informiert, so das Land.