390 Geisterfahrer wurden im Jahr 2022 im Hitradio Ö3 gemeldet – ein Anstieg von gerade einmal 0,5 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Erfreulich dabei ist, dass es im Jahr 2022 keine Toten durch Geisterfahrerunfälle zu beklagen gibt.

Kärnten verzeichnet allerdings einen enormen Anstieg bei den Geisterfahrern. Im Bundesländerranking liegt Kärnten mit insgesamt 71 Meldungen auf Platz vier. Die Südautobahn (A 2) ist mit 65 Meldungen der Vorreiter. Vor allem die Strecke zwischen Villach und Klagenfurt verzeichnet schon seit Beginn der Aufzeichnungen mit Abstand die meisten Falschfahrer. Auch der Großraum Villach war kein unbeschriebenes Blatt: 14 Prozent aller Geisterfahrer in ganz Österreich waren auf der A 2, der Tauernautobahn (A 10), der Karawankenautobahn (A 11) und am Knoten Villach unterwegs.

Problemverursacher Baustellen

Eine mögliche Erklärung für den Großraum Villach waren die zwei Baustellen zwischen Villach und Maria Gail sowie jene zwischen Villach und Klagenfurt-West. Der Baustellenverkehr, der oftmals entgegen der gewohnten Fahrtrichtung führt, kann zu dementsprechender Unsicherheit bei den Lenkern führen.

Lösungsansätze

Um Problembereiche zu erkennen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können, werden beispielsweise Anschlussstellen auf Verbesserungen bei der Beschilderung und bei der Bodenmarkierung überprüft. "Wir als Autobahnbetreiber versuchen laufend, mit diesen Maßnahmen Verbesserungen zu erzielen, aber den Faktor Mensch können wir nur sehr bedingt beeinflussen", so Asfinag-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner.

Neben der Aussage, man habe umdrehen müssen, etwa "weil das Navi es so angesagt" habe, ist die "Fahruntüchtigkeit" aufgrund von Alkohol, Medikamenten, Drogen oder auch generelle Verwirrtheit der häufigste Auslöser von Falschfahrten. Aber auch absichtliche Richtungsänderungen gehören nicht mehr zu den Ausnahmen: Zwei Geisterfahrer haben mitten auf der Autobahn die Richtung geändert. Einer drehte um und fuhr absichtlich falsch durch den Oswaldibergtunnel, die andere Lenkerin war ihrer Aussage nach unkonzentriert und irrtümlich auf die A 11 Karawanken Autobahn gefahren. Sie drehte dort mitten auf der Autobahn ebenfalls um und fuhr Richtung Klagenfurt.