50 Experten des Landes, der Bezirkshauptmannschaft Villach-Land, der ÖBB und der Betriebsfeuerwehr sind aktuell damit beschäftigt, die Folgen des Zugunglücks von Freitag beim Verschiebebahnhof in Fürnitz zu beurteilen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. "Für Mensch und Tier geht keine Gefahr aus", unterstreicht Landessprecher Gerd Kurath. Fachleute machten sich am Montag ein Bild von den Vorsorgemaßnahmen, waren doch rund 80.000 Liter Kerosin ausgetreten und versickert.

Kontaminiertes Erdreich im Ausmaß von 3000 Kubikmetern muss jetzt möglichst rasch bis zum Grundwasserniveau abgetragen und entsorgt werden. "Wir hoffen, dass wir am Dienstag mit den Arbeiten beginnen können und dass uns nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht", so Kurath. Das Material werde fachmännisch entsorgt.

Luftgüte-Messungen

Jenes Kerosin, das sich noch in den Kesselwaggons befand, wurde inzwischen abgepumpt, die Waggons und die Triebwagen werden diese Woche abtransportiert. Parallel dazu liegt der Fokus am Grundwasser: Ein sechs Meter tiefer Brunnenschacht wurde gegraben, damit das wie ein Film am Wasser schwimmende Kerosin abgepumpt werden kann.

Über einen Brunnen wird das Kerosin abgepumpt
Über einen Brunnen wird das Kerosin abgepumpt © ÖBB

Um einen genauen Überblick über das Ausmaß der Verunreinigung zu erhalten, wird ein Grundwasser-Monitoring aufgebaut. "Diese Messewerte werden einen genauen Aufschluss geben, wie weit sich das Kerosin bereits ausgebreitet hat. Für das Monitoring-System werden mehrere bereits vorhandene Nutzwasserbrunnen und Schächte verwendet", erklärt Kurath. Die Abpumpmaßnahmen könnten mehrere Wochen in Anspruch nehmen, betont ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Auch ein Luftgüte-Messcontainer werde installiert. Das ausgetretene Kerosin sei zwar nicht explosiv, aber geruchsintensiv.

Unfallursache unklar

Die Unfallursache ist weiter offen. Die beiden Triebwagenführer aus Sachsen (36) und aus dem Bezirk Villach (45) wurden inzwischen einvernommen. "Wir haben keine Informationen über die Aussagen, der Unfall ist Gegenstand behördlicher Ermittlungen", so Zernatto-Peschel. Auch die Schadenshöhe lasse sich noch nicht beziffern.

Hinsichtlich des Bahnverkehrs wird es bis auf Weiteres zu Einschränkungen im Regionalverkehr kommen. Der Schienenersatzverkehr zwischen Villach und Arnoldstein (S4) mit Bussen bleibt weiterhin aufrecht.