Wie gefährlich es sein kann, abseits der freigegebenen Pisten unterwegs zu sein, hat sich einmal mehr am Samstag gezeigt. Ein 22-jähriger Mann aus Feldkirchen wurde auf der Turracher Höhe von einer Lawine verschüttet. Er verstarb wenig später im Klinikum Klagenfurt. Er gehörte einer sechsköpfigen Gruppe an, die zu Mittag im freien Gelände unterwegs war. Ein 21-Jähriger löste das Schneebrett aus, das den jungen Wintersportler zur Gänze verschüttete.

Im alpinen Gelände bergen derzeit Triebschneeansammlungen ein großes Risiko. "Der gefallene Schnee blieb kalt, durch den Wind wurde dieser verfrachtet", sagt Wilfried Ertl, Leiter des Kärntner Lawinenwarndienstes und geht ins Detail: "Die Schneeflocke fällt als sechsstrahliger Stern herunter. Auf dem Weg zur Erde wird er kleiner, durch Wind wird dieser noch kleiner. Diese Teile werden dann abgelagert."

Schneebrett lagert sich ab

"Desto kleiner die Teile, desto gebundener ist die Ablagerung", sagt Ertl. Dieses Schneebrett liege dann auf der dortigen Schneeschicht auf. Wird das Schneebrett durchtrennt, gleite das Brett ab. Das Schneebrett kann einige Zentimeter dick sein, es kann auch eine Dimension von über einen Meter haben. Zudem würden noch die Geländebedingungen mit hineinspielen sowie die Stärke des Windes.

Aufgrund der gefallenen Neuschneemengen der letzten Zeit, seien die Karawanken und die Karnischen Alpen aktuell Lawinen-Hotspots, so Ertl. In diesen Bereich gilt bis zu einer Höhe von 1500 Metern Lawinenwarnstufe zwei, darüber Stufe drei auf der fünfstufigen Skala.

Vor allem nach Schneefall und einsetzendem Wind heißt es, vorsichtig sein. Wintersportler sind dazu angehalten, auf freigegebenen Pisten unterwegs zu sein. "Oder im flacheren Gelände, wo keine Lawine ausgelöst werden kann", so Ertl.

Wie kam Unfall zustande?

Der tödliche Unfall beschäftigt indessen die Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Es werde der Frage nachgegangen, wie der Unfall zustande gekommen war. "Es wird aber nicht gegen eine bestimmte Person ermittelt", sagt Staatsanwalt Christian Pirker auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Jeder in der Gruppe sei "gleichberechtigt" gewesen, niemand habe eine Bergführer-Rolle übernommen.