"Es steht viel auf dem Spiel", sagte Justizministerin Alma Zadić beim Wahlkampfauftakt der Grünen in Klagenfurt und persiflierte gleichzeitig eine schnell berühmt gewordene Rede von Johanna Mikl-Leitner. Bei aller Tragik, die mit der Aufforderung der niederösterreichischen Landeshauptfrau, um jede Stimme zu kämpfen, mitgeschwungen ist, ist die Ausgangslage bei den Kärntner Grünen – auf einem anderen Niveau – nicht unähnlich. Es geht um den Wiedereinzug in den Landtag und – wenn es nach Vizekanzler Werner Kogler geht – auch um die Rückkehr in die Landesregierung. "Das ist eine freundliche Einladung an Landeshauptmann Peter Kaiser, es sich gut zu überlegen. Dann sehen wir ja, wie sich die Sozialdemokratie entscheidet", formulierte Kogler in Vorausschau auf die Koalitionsverhandlungen. "Das Comeback wird stärker, als wir vorher dagestanden sind", prophezeite der Vizekanzler.
Dass man die Fünf-Prozent-Hürde überspringen wird, gilt als gesetzt. Alle weiteren Grünen-Träume soll Olga Voglauer in Erfüllung gehen lassen. Die Spitzenkandidatin erklomm zu Van Halens Jump und unter großem Applaus die Bühne. Der Wahlkampf wird vom ersten bis zum letzten Tag ein durchgehend klimatisierter sein. Gemma Wind, Gemma Solar, Gemma Olga, lauten die Schlachtrufe. Das Kärnten-Ticket, dessen Preis von der Landesregierung erst kürzlich auf 399 Euro gesenkt wurde, wäre ohne Grünen-Regierungsbeteiligung im Bund nicht möglich gewesen.
Deutlich wurden die Pläne beim Flughafen. Call-Option ziehen, ja oder nein, ist im Grünen-Spektrum nicht die Frage, die sich stellt. Dort denkt man bereits an die Nachnutzung. "Das ist ein totes Pferd, das man nicht nur reiten will. Es soll auch noch fliegen", sagt Voglauer über den Airport Klagenfurt. Die rund 220 Hektar würden sich für ein Sonnenkraftwerk doch mehr anbieten. Das bringe Strom für bis zu 90.000 Menschen. Die Koralmbahn werde in Zukunft die Sache mit dem Reisen lösen.