"Hoffentlich überstehe ich diesen Abend", klagte Spitzenkandidat und Parteichef Gerhard Köfer mit kratziger Stimme. Im Veldener Casineum stieg am Freitag der Wahlkampfauftakt des Teams Kärnten für die Landtagswahlen. Eilends begaben sich einige Damen des Veranstaltungskomitees in die örtliche Apotheke, um den Chef mit passenden Arzneimitteln zu versorgen. Als die Tanzgruppe "The Fam of Arts" aus Klagenfurt zu den Klängen von Marylin Monroes "Diamonds are the girls best friends" die Veranstaltung eröffnete, waren Köfers stimmliche Probleme längst vergessen.
300 Team-Fans füllten den Saal des Casineums, als sich Informatiker Heinrich Mayr, Ex-Rektor der Klagenfurter Uni, ans Rednerpult stellte. Er nannte den Plan Köfers, in Klagenfurt gegen den amtierenden Landeshauptmann Peter Kaiser anzutreten, einen Beweis für dessen Risikobereitschaft. Mit 62 Jahren sei er im besten Alter, das Amt des Kärntner Landeshauptmannes zu übernehmen.
Üppiges Buffet als Belohnung
Köfer begann seine Rede mit dem Motto "seines Teams" – "Wann, wenn nicht jetzt?" Wann, wenn nicht jetzt, müsse dafür gesorgt werden, dass vieles, das im Land im Argen liegt, besser wird. Dafür wolle er sorgen. Das Team Kärnten sei eine mutige Bewegung, die bekannt dafür ist, dass sie ihre Entscheidungen mit Hausverstand trifft. Aber das wüssten die zahlreichen Gäste im Saal, von denen er fast jeden einzelnen persönlich kenne, so Köfer.
Er bezog sich auf die Landtagssitzung am Freitagvormittag, in der die Vertreter von SPÖ und ÖVP behauptet hätten, dass es den Kärntnern heute besser gehe als "vor Corona". Das sei einfach nicht wahr, so Köfer. Denn Kärnten habe "die mit Abstand höchste Pro-Kopf-Verschuldung in ganz Österreich, die täglich steigende Anzahl von Menschen an der Armutsgrenze beweise die tatsächlichen Verhältnisse".
Die Gäste, die den Referenten aufmerksam Gehör schenkten, wurden nach den detaillierten Ausführungen mit einem üppigen Buffet belohnt.
Robert Benedikt