Seit Jahresbeginn gelten in Kärnten neue Kriterien für die Vergabe der Wohnbauförderung. So wurden die Einkommensgrenzen von 43.000 auf 48.000 Euro (Einpersonenhaushalt) und von 67.000 auf 74.000 Euro (Zweipersonenhaushalt) erhöht. Die Quadratmeterbeschränkung ist komplett gefallen. "Wir gehen generell weg von Beschränkungen und hin zu Anreizen", sagt Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Der Häuslbauerbonus wird grundsätzlich auf 20.000 Euro angehoben – baut man aber kleiner als 150 Quadratmeter, sind 25.000 Euro möglich.

Zuletzt hat es laut Zahlen der Fachabteilung eine Steigerung im Bereich der geförderten Wohnbauprojekte gegeben. Nachdem die Statistik für 2020 nur 80 geförderte Eigenheime in Kärnten ausweist, waren es in den Jahren darauf 115 bzw. 163. Für das vergangene Jahr befinden sich noch 26 Anträge in Prüfung. Zum einen sei der Wunsch nach einem Eigenheim nicht mehr ganz so groß wie in den Generationen davor, zum anderen hätten viele junge Menschen auch schon Wohnraum geerbt. "Wir sorgen nun dafür, dass möglichst viele Menschen Anspruch auf  Wohnbauförderung haben und gehen damit bis in den Mittelstand hinein", sagt Martin Gruber (ÖVP) als Referent für den ländlichen Raum. Vor allem die Quadratmetergrenze habe für zu viele Menschen eine Hürde dargestellt. Aufgrund der Änderungen bei Kreditvergaben und dem steigenden Zinsniveau erwartet man sich die Landesregierung bei den Anträgen eine deutliche Steigerung.

"Kompliziert und praxisfern"

Der FPÖ geht die Novelle nicht weit genug. Die Freiheitlichen fordern weitere Maßnahmen und sehen die neuen Richtlinien im Zusammenhang mit den Landtagswahlen im März. "Die Richtlinien waren bis zuletzt kompliziert und praxisfern. Dadurch konnten in den letzten Jahren tausende Häuslbauer die Förderung nicht in Anspruch nehmen und sind um Zehntausende Euro umgefallen. Jetzt vor der Wahl zieht man die Notbremse", sagt Wohnbausprecher Harald Trettenbrein.

"Keine signifikante Verbesserung" sieht Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer. Die Anpassungen würden zwar grundsätzlich in die richtige Richtung gehen, seien aber maximal geringfügig. "Die neuen Fördermöglichkeiten werden nicht einmal dafür sorgen können, die stark gestiegenen Baukosten abzufedern", sagt Köfer.