Keine Ermittlung, keine mögliche Anklage und auch kein eventueller Prozess. Nichts kann ungeschehen machen, was am 18. August des Vorjahres am St. Andräer See passiert ist: Bei einem kurzen, ungewöhnlich heftigen Unwetter kamen in der beliebten Freizeitanlage im Lavanttal zwei kleine Mädchen uns Leben, 13 Menschen wurden teilweise schwer verletzt. Sie wurden von herumfliegenden Gegenständen, von herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen getroffen. Dutzende Einsatzkräfte kümmerten sich um die Opfer der Katastrophe.
Das gesamte Gelände des Badesees wurde von der Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt für die Dauer der Spurensicherung gesperrt. Sachverständige rückten aus, vor allem, um die umgestürzten Bäume zu untersuchen. Konkret wurde geprüft, ob die Bäume sachgemäß geschnitten und betreut wurden. Die Untersuchungen drehten sich um die Frage, ob die Unwetterschäden verhindert werden hätten können, so StA-Sprecherin Tina Frimmel-Hesse im vergangenen Sommer.
Fachgerechte Baumpflege
Jetzt liegt das brisante Gutachten des Sachverständigen vor. Und dieses entlastet den Betreiber der Anlage, die Stadtgemeinde St. Andrä. Der Experte habe keine Mängel feststellen können, so Frimmel-Hesse. Baumkontrolle und -pflege seien fachgerecht durchgeführt worden, ebenso seien Sicherungsmaßnahmen an den Bäumen am Badesee installiert gewesen. Das Unglück sei auf höhere Gewalt zurückzuführen, so der Sachverständige.
Welche Folgen das für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben wird, sie werden gegen unbekannte Täter geführt, steht noch nicht fest. Möglich ist, dass weitere Gutachten in Auftrag gegeben werden, das Verfahren eingestellt oder Anklage eingebracht wird. Bis zu einer endgültigen Entscheidung wird es noch einige Wochen dauern.