Weihnachten sollte als Freudenfest der Geburt Christi gefeiert werden. Wie sehr ist diese lichtvolle Botschaft überschattet von den Krisen des Alltags, dem Krieg in Europa, belastenden Teuerungen, Pandemie?
Josef Marketz: Gerade zu Weihnachten hat jeder seinen eigenen Zugang. Auch zu den Krisen. Die einen lassen sich von Angst lähmen, andere entwickeln stärkere Widerstandskräfte. Die Kirche möchte für Zweiteres hilfreich sein. Zusammen mit dem Brauchtum rund um Weihnachten versuchen wir Licht in diese Welt zu bringen, auf dass es die Menschen von Innen her erreicht. Einen Gott, der als Kind auf die Welt kommt, das feiern wir; Kind heißt immer Hoffnung, Zukunft, auch Sorgen. Wenn man jemanden beschenkt, ist man mit der Freude des anderen selbst Beschenkter. Geschenke müssen nicht teuer sein. Man kann Zeit schenken und menschliche Begegnung. Weihnachten in Krisenzeiten ist auch eine Chance, die Hoffnungsressourcen in sich zu aktivieren; und um nachzudenken, was mich leben lässt, was mir Glück schenkt?