Die minus 19,7 Grad, die Montagfrüh in St. Jakob im Defereggental gemessen wurden, waren noch gar nichts. Heute, Dienstag, zeigte das Thermometer in St. Jakob sogar minus 21 Grad. Damit war die Gemeinde den zweiten Tag hintereinander der kälteste bewohnte Ort Österreichs.
Auch Kärnten bibbert bei klarem Himmel und Windstille: Die tiefsten Temperaturen wurden in Hermagor (minus 17,4 Grad), Bad Bleiberg (minus 16,2 Grad), Mallnitz (minus 15,6 Grad) und Dellach/Drau (minus 15,2 Grad) gemessen. Vergleichsweise "warm" war es in Klagenfurt bei minus 8,1 Grad. "In Zeiten der Klimaerwärmung sind solche Tiefstwerte Mitte Dezember selten geworden, früher gab es sie aber auch vor Weihnachten", sagt Steffen Dietz, Meteorologe vom Wetterdienst Ubimet. Den ewigen Kärntenrekord hat Bad Bleiberg inne, dort wurden am 30. Dezember 1939 minus 29,5 Grad gemessen, der Tiefstwert in Klagenfurt betrug minus 27,8 Grad, erzielt am 22. Jänner 1963.
Die "Eiszeit" endet
Der Dienstag ist in ganz Kärnten und Osttirol ein "Eistag", da bleiben die Höchsttemperaturen unter dem Gefrierpunkt. "Am Mittwoch könnte es in hohen Lagen in Oberkärnten die ersten Plusgrade geben", so Dietz. Damit steigt in den Niederungen die Wahrscheinlichkeit für zähen Nebel und Hochnebel. Vor allem von Villach ostwärts kann es streckenweise lange trüb sein. Abseits der Nebelregionen überwiegt wieder der Sonnenschein bei meist nur harmlosen Wolkenfeldern. Die Höchstwerte liegen zwischen minus vier und plus ein Grad. Am Donnerstag tauchen aus Südwesten allmählich ausgedehnte Wolkenfelder auf, in der Nacht auf Freitag stellen sich Regen und Schneefall ein.
Thomas Martinz