Freitagnachmittag kam es auf der Ossiacher Straße (B94) zwischen St. Veit und Liebenfels zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Überholmanöver führte zu dem Unfall, bei dem acht Personen, auch Kinder, verletzt wurden.
Am Rande des tragischen Unfalls ereignete sich allerdings ein Vorfall mit einem Schulbus der Kärntner Linien, der die Eltern schockiert. Wie eine aufgebrachte Mutter der Kleinen Zeitung erzählt, ließ der Busfahrer Kinder auf der Straße aussteigen: "Der Busfahrer hat, nachdem er erfahren hat, dass die Sperre länger dauert, die Kinder aufgefordert, ihre Habseligkeiten einzupacken, den Bus zu verlassen und am Unfallort vorbeizugehen. Er werde umdrehen und wieder nach St. Veit fahren."
Kinder sahen Blut und Auto am Dach
Es sollen sich etwa zehn Kinder im Bus aufgehalten haben, die jüngsten um die zehn Jahre alt. Die Schwester, selbst Mutter zweier betroffener Kinder, berichtet, ihr Sohn habe sie angerufen und gesagt: "Mama, da war ein Unfall, es wird länger dauern bis ich nach Hause komme." Wenige Minuten später ein zweiter Anruf: "Wir haben jetzt aussteigen müssen und der Busfahrer hat gesagt, wir sollen, vorbei am Unfall, in Richtung Liebenfels gehen." Die Schwester, sie wohnt etwa zwei Fahrminuten vom Unfallort entfernt, hat sich sofort in ihren Pkw gesetzt und ist zum Unfallort gefahren. Dort alarmierte sie die Feuerwehr, dass ihre Kinder auf der anderen Seite vom Unfallgeschehen alleine warten würden.
Ein Feuerwehrmann hat dann per Funk Kollegen verständigt. Die Einsatzkräfte suchten nach den Kindern, sammelten sie ein und brachten sie mit dem Feuerwehrauto an einen sicheren Ort, wo die Eltern sie abholen konnten. "Ich will mir nicht vorstellen, was hätte passieren können. Wenn es wenigstens an einer Haltestelle gewesen wäre, aber nein, mitten auf der Straße", sagt die Mutter. Nun will sie ihrer Tochter helfen, das Gesehene zu vergessen: "Meine zehnjährige Tochter hat erzählt, dass sie ein Auto am Dach liegen gesehen hat und dass überall Blut war." Auch eine weitere Mutter, einer zehnjährigen Tochter, meldete sich bei der Kleinen Zeitung: "Meiner Tochter wurde gesagt, sie muss aussteigen, und zwar nicht an einer Haltestelle. Sie hatte Angst, sie hat geweint, sie weint auch jetzt noch."
Reaktion der Kärntner Linien
Reinhard Wallner, ÖBB Regionalmanager, konfrontiert mit den Ereignissen, zeigt sich schockiert: "Wir werden dem sofort nachgehen und das Unternehmen, das für den Schülertransport verantwortlich zeichnet, umgehend kontaktieren. So etwas darf keinesfalls passieren. Es tut uns leid und wir werden die Vorkommnisse aufklären." Verantwortlich für den Schülertransport war ein Postbus.
Kinder wollten aussteigen
Chrysanth Ebner, Regionalmanager Süd, sagt dazu: "Was heute passiert ist, hätte so nicht sein dürfen, aber der Busfahrer habe es nur gut gemeint. Denn es war der Wunsch der Kinder." Laut Ebner soll der Busfahrer den Auftrag erhalten haben, wieder nach St. Veit zurückzukehren und die Kinder zur S-Bahn zu bringen, damit sie dort ihren Heimweg mit dem Zug fortzusetzen können. "Allerdings wollten einige Kinder nicht mit", berichtet Ebner. "Sie haben gesagt, dass ihre Eltern bereits auf der anderen Unfallseite auf sie warten. Er hat sich dann von den Kindern überreden und einige aussteigen lassen. Den Rest hat er wie vorgesehen zum Bahnhof gebracht."