Noch sind in der Caritas-Notschlafstelle im Eggerheim in der Klagenfurter Kaufmanngasse Plätze frei. Insgesamt 30 Betten für Männer, zehn Betten für Frauen und zwei barrierefreie Schlafplätze stehen dort seit September 2021 Menschen ohne festen Wohnsitz zur Verfügung. "Die Kälte ist bei unseren Klientinnen und Klienten nicht das Problem. Schwierig wird es bei nassem Wetter, wenn sie nicht und nicht trocken werden", weiß Katrin Starc, Leiterin der Wohnungslosenhilfe.
Zwischen fünf und zehn Männer und Frauen leben in Kärnten dauerhaft ohne Dach über dem Kopf – und wollen auch nicht in die Notschlafstelle. "Das hat meist psychische Hintergründe oder es liegt ein gewisses Suchtverhalten vor. Aber wir kennen unsere 'Schäfchen' und betreuen sie dementsprechend", sagt Starc.
Das Caritas-Kältetelefon gibt es seit 2016 und ist unter 0463 39 60 60 von 1. November bis 31. März zwischen 18 und 6 Uhr besetzt. Freiwillige übernehmen diesen Dienst. Bisher wurde die Nummer siebenmal gewählt – doch bis Ende März werden es wohl noch mehr als 100 Anrufe werden. "Zwischen 100 und 150 Kontaktaufnahmen gibt es durchschnittlich in den vier Monaten", weiß Starc. Und sie appelliert: "Wer Betroffene sieht, bitte das Kältetelefon anrufen. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig!"
Kontakt für Betroffene und Freiwillige
Wer die Caritas aktiv unterstützen möchte – egal ob Kältetelefon oder Lebensmittelausgabe – meldet sich unter der Service-Hotline 0463 555 60 37. Auch Betroffene können unter dieser Telefonnummer um Hilfe bitten.
Und die haben immer mehr Menschen in Kärnten nötig, 93.000 Kärntnerinnen und Kärntner sind akut armutsgefährdet. "Die Teuerung und die hohen Kosten haben all jene erreicht, die bisher einigermaßen über die Runden gekommen sind. Während Corona wurden Rückzahlungen eingefroren, jetzt müssen die Menschen nicht nur diese Kosten, sondern auch die steigenden Preise im täglichen Leben stemmen", weiß Starc.
Barbara Pertl