Ein Großeinsatz der Rettungskräfte war am späten Dienstagvormittag in Klagenfurt-Waidmannsdorf erforderlich: Ein Schüler (14) einer Mittelschule hatte in der Pause am Gang mit einem Pfefferspray hantiert und Reizstoffe freigesetzt. "Es entstand ein Kamineffekt und das Gas ist sofort in die Höhe gezogen", berichtet Bildungsdirektorin Isabella Penz. Rund 40 Schüler haben das Gas eingeatmet und klagten sofort über Brennen in den Augen, Juckreiz, Übelkeit, Atemnot und Reizungen der Atemwege.
Die Schulleitung verständigte umgehend Polizei sowie Rettungskräfte. In der Folge wurde die Evakuierung der Klassen angeordnet, 280 Schüler wurden in den Turnsaal gebracht. Dort erfolgte auch die Erstversorgung der 40 verletzten Schüler durch Rettungssanitäter. Acht Schüler wurden laut Bildungsdirektion schließlich ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert und dort behandelt, die Polizei spricht von sechs.
"Die Schule wurde eine Stunde lang durchgelüftet und ist wieder ganz normal nutzbar", erklärt Penz.
"Habe Spray gefunden"
Unterdessen hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen. "Es war wahrscheinlich eine fahrlässige Aktion. Laut Angaben einer Lehrerin (sie fungierte bei der Tat als Gangaufsicht, Anm.) hat der Schüler in die Luft gesprüht, den Pfefferspray nicht aktiv auf jemanden gerichtet", sagt Polizeisprecher Dominik Sodamin. Der 14-Jährige hat angegeben, den Spray gefunden zu haben. Die Einvernahmen der Schüler im Beisein der Eltern werden erst durchgeführt. Die Polizei ermittelt vorerst wegen fahrlässiger Körperverletzung.
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Thomas Martinz