Eine 54-jährige Klagenfurterin zog im Sommer 2021 gemeinsam mit ihrem damals 17-jährigen Sohn und dessen 18-jährigen Freund einen Drogenring auf. Die Frau übernahm die Organisatorin, war als Kurierin und Bunkerhalterin des illegalen Drogenverkaufs tätig. Ihr Sohn verkaufte die Drogen, sie finanzierten sich damit auch die eigene Sucht.
Die drei Beschuldigten haben von Anfang 2022 bis Mitte September von einem mittlerweile festgenommenen Dealer insgesamt 4 bis 4,5 Kilogramm Cannabiskraut zum Preis zwischen 30.000 und 35.000 Euro gekauft, selbst konsumiert und weiterverkauft. "Es waren Hinweise aus der Bevölkerung, die uns auf die Spur der Dealer brachten. Sie haben relativ ungeniert und kaum versteckt ihre illegalen Drogen verkauft. Zum Teil einfach aus dem Fenster des Kinderzimmers", sagt Michael Woschitz, Abteilungsinspektor vom Kriminalreferat in Klagenfurt.
Minderjährige Kunden
Die zwei jungen Männer verkauften vorwiegend in Klagenfurt an zumindest 23 bekannte und fünf derzeit noch unbekannte Suchtgiftabnehmer insgesamt 1,7 Kilogramm Cannabiskraut zu einem Straßenverkaufswert von etwa 19.000 Euro. Die Käufer waren zumeist Jugendliche und Minderjährige im Alter zwischen 14 und 17 Jahren aus den Bezirken Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Völkermarkt und Feldkirchen. Die Übergaben wurden ausschließlich über die Social-Media-Plattform "Snapchat" vereinbart. "Mittlerweile werden in diesem Milieu fast alle Aktivitäten über soziale Plattformen im Internet abgewickelt", sagt Woschitz
Bei einer Durchsuchung des Pkws der 54-jährigen Klagenfurterin sowie deren Wohnung wurden circa 105 Gramm Cannabiskraut im Wert von 1100 Euro, 735 Euro Bargeld, Mobiltelefone und weitere Suchtgift-Utensilien sichergestellt. Die drei Beschuldigten und deren Abnehmer wurden nach den schriftlichen Einvernahmen auf freiem Fuß bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt. "Sie legten ein umfassendes Geständnis ab, deshalb erfolgte auch keine sofortige Einweisung der Hauptverdächtigen in die Justizanstalt", sagt Woschitz.