Erst am Freitag musste die Polizei in Villach wegen bengalischer Feuer, die im Bereich des Adventmarktes gezündet wurden, ausrücken. "In den vergangenen Tagen hat es in der Innenstadt immer wieder Knallereien gegeben", sagt der Villacher Stadtpolizeikommandant Erich Londer. Deshalb waren am Samstag verstärkt Beamte in Zivil unterwegs. Das zahlte sich aus. Gegen 18.30 Uhr befand sich eine Gruppe von fünf Jugendlichen am Hauptplatz auf Höhe eines Fastfood-Restaurants. Ein 16-jähriger Afghane zündete einen pyrotechnischen Gegenstand und warf diesen in die am Hauptplatz befindliche Menschenmenge. Aufgrund des Villacher Advents hielten sich dort zahlreiche Besucher auf – natürlich auch viele Kinder.
Es drohen mehrere Anzeigen
Anschließend flüchteten die Jugendlichen. Sie hatten ihre Gesichter mit Schals verhüllt. Doch diesmal hatten sie keine Chance. Sie wurden im Zuge einer Fahndung von Zivilbeamten geschnappt. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um 14- bis 16-jährige Afghanen und Syrer. Die Jugendlichen über 14 Jahre werden auf freien Fuß angezeigt. Ihnen drohen Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz. Die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 (Schweizerkracher, Raketen, Knallfrösche, Sprungräder und andere) ist im Ortsgebiet grundsätzlich verboten, ebenso in unmittelbarer Nähe einer Menschenansammlung. Es drohen zusätzlich auch Anzeigen nach dem Strafgesetzbuch: Wurden Menschen gefährdet, könnten sie wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit belangt werden.
Das Abschießen von Knallkörpern und Zünden von bengalischen Feuern ist kein Kavaliersdelikt. Immer wieder kommt es dabei zu schweren Verletzungen und erheblichen Sachbeschädigungen. "Da gibt es null Toleranz", sagt Londer. "Es werden deshalb in den nächsten Tagen wieder verstärkt Beamte in Zivil unterwegs sein."
In den vergangenen Tagen wurden mehrere Anzeigen erstattet, nachdem Jugendliche pyrotechnische Gegenstände (etwa Böller, Kracher, Bengalen) rund um den Hauptplatz in Menschenmengen geworfen hatten. Ob es sich immer um dieselben Täter gehandelt hat, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Polizei sucht jetzt Opfer und Zeugen dieser Vorfälle. Hinweise werden an die Polizeiinspektion Villach-Hauptplatz erbeten: Tel. Nr. 059 1332 292100.
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Claudia Beer-Odebrecht