"Nach zwei Jahren Pause wollen wir nur eines: Endlich wieder spielen!", Reinhard Kasebacher, Obmann des gemeinnützigen Vereins IG "Spiel mit!" Kärnten freut sich, die Spieletage in Villach nach zweijähriger zwangsläufiger Corona-Pause wieder veranstalten zu dürfen. Diese feiern übrigens 30-jähriges Jubiläum, auch wenn es aufgrund der Zwangspause nicht die 30., sondern 28. Spieletage sind.

Von Freitag bis Sonntag erwartet das inzwischen 59-köpfige Team Tausende Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen im Congress Center Villach und hofft, wieder viele mit dem "Spiel-Virus" anstecken zu können.

Neben den Spielen des Jahres - und zwar gleich der letzten drei Jahre - in verschiedenen Kategorien können sich Besucher über ein breites Spektrum der Brett- und auch Computerspielwelt freuen und alles auf Herz und Nieren testen.

Dass Karten- und Brettspiele aussterben oder von Computerspielen verdrängt werden könnten, glaubt Kasebacher übrigens nicht. "Im Gegenteil, es ist ein Nebeneinander und ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die PC- und Konsolenspiele lieben, auch gern zu Brett- und Kartenspiele greifen", sagt er.

Auf seine Kosten soll aber jeder Besucher kommen, egal, ob man Gelegenheits- und Partyspiele bevorzugt, die neuesten PlayStation-5- und XBOX-Spiele antesten will oder sich epischen, strategischen Expertenspiel-Partien hingeben möchte.

Liebe zu den Spielen

Zwei, die in ihren Wohnzimmerregalen rund 200 Spiele stehen und im Keller unzählige weitere "versteckt" haben, sind Christina Gotthardt (32) und ihr Freund Lukas Peternell (35), beide ebenfalls seit vielen Jahren im Verein und bei den Spieletagen. Bei beiden fing die Liebe zu den Spielen in der Kindheit an, mit klassischen Kartenspielen. "Irgendwann hat mein Cousin dann die Siedler von Catan mitgebracht und das hat mich fasziniert, dann bin ich in die Welt eingetaucht und habe gelernt, dass es viel mehr gibt als Uno und Mensch ärger' dich nicht", erinnert sich Peternell.

An drei bis sechs Abenden in der Woche widmet sich das Villacher Paar seinem liebsten Hobby, "statt fernzusehen, spielen wir", sagt Gotthardt, die ein großer Freund kooperativer Spiele ist - ganz nach dem Motto: "Gemeinsam gegen das Spiel." Kein Wunder also, dass auch ihr Adventkalender keine Schokolade, sondern täglich ein Rätsel enthält, das es gemeinsam zu lösen gilt. Auf den Spieletagen ist Peternell für die komplexeren Spiele zuständig, die sich auch gern über mehrere Stunden erstrecken können.

Spielvorstellungen

© KK

Cascadia, Spiel des Jahres 2022: In diesem wunderschönen und leicht zugänglichen Legespiel wetteifern bis zu vier Naturliebhaber darum, ein Biotop zusammenzustellen, in dem möglichst große Landflächen der gleichen Art zusammenhängen. Diese Aufgabe bildet aber nur eine Ebene der zweigeteilten Knobelaufgabe ab, denn die heimischen Tiere ziehen nur ein, wenn alle geografischen Gegebenheiten stimmen. Nur wem es durch geschickten Landschaftsausbau gelingt, Bär, Fuchs, Bussard, Hirsche und Lachse glücklich zu machen, kann eine Partie für sich entscheiden.

© KK

Zauberberg, Kinderspiel des Jahres 2022: Willkommen am Fuße des Zauberbergs, wo der Zauberer Baduin die Lehrlinge in die Geheimnisse der Magie einweiht. Fünf Irrlichter weisen den Weg durch den Wald, doch Achtung, auch die Hexen wollen zu Baduin, um ihm seinen Zauberstab zu entreißen und für das Böse zu nutzen. Das Kinderspiel des Jahres 2022 setzt dabei auf Teamarbeit. Kooperativ wird gegen die Hexen gespielt.

© KK

Living Forest, Kennerspiel des Jahres 2022: Ein mystischer Wald, Quell der Ruhe und des Friedens, wird von den verheerenden Flammen des Onibi bedroht. In Living Fores schlüpfen die Spielenden in die Rollen der Naturgeister Frühling, Sommer, Herbst und Winter und wollen den Wald beschützen, indem sie die Flammen löschen, Bäume pflanzen oder den Wächter des Waldes erwecken. Wem wird es gelingen, Onibi in die Flucht zu schlagen?