Eine dichte Rauchwolke war Montagvormittag über der Stadt St. Veit zu sehen. In einer Lagerhalle in der Gewerbesiedlung war ein Brand ausgebrochen. Rasch wurde Alarmstufe drei ausgerufen. "Betroffen ist die Firma Stahlwerk", sagte der St. Veiter Bürgermeister Martin Kulmer gegenüber der Kleinen Zeitung, der am Vormittag vor Ort war. Laut Kulmer war der Brand gegen Mittag "ziemlich unter Kontrolle." Neben der Feuerwehr war auch die Rettung vor Ort. Ein Mitarbeiter der Autowerkstatt wurde leicht verletzt und ambulant behandelt. Sämtliche Feuerwehren des Abschnitts sind zum Brand ausgerückt. Rund 100 Kräfte waren im Einsatz. Drei Drehleitern wurden angefordert.
Schwerer Verkehrsunfall bei Anfahrt
Im Zuge des Einsatzes ereignete sich in der Stadt ein schwerer Verkehrsunfall. "Auf der Hinfahrt zum Brand kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Feuerwehrauto und einem Radfahrer", bestätigte Kulmer. Der Unfall passierte beim Kreisverkehr am Herzog Bernhard Platz.
Das Feuerwehrauto soll mit Blaulicht und Folgetonhorn unterwegs gewesen sein. Im Bereich des Schutzwegs kam es jedoch zur Kollision mit einem 72-jährigen Radfahrer. Der Mann wurde vom Außenspiegel des Einsatzfahrzeuges getroffen, zu Boden geschleudert und dabei schwer verletzt. Ein zufällig anwesender Rettungssanitäter reanimierte den Pensionisten. Er wurde nach notärztlicher Stabilisation mit dem Rettungshubschrauber C 11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Kerstin Wrussnig, Sprecherin das Klinikum Klagenfurt sagt: "Der Patient wird bei uns intensivmedizinisch betreut. Sein Zustand ist stabil."
Probleme mit Wasserversorgung
Aber auch die Feuerbekämpfung verlief nicht reibungslos. "Bei Brandausbruch gab es Probleme mit der Wasserversorgung", sagte Markus Korath, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Veit, gegenüber der Kleinen Zeitung. Es wurden rasch weitere Feuerwehren nachalarmiert sowie Zubringerleitungen zur Glan und zum Hydrantennetz gelegt. Im Gebäude sollen sich ersten Informationen zufolge Fahrzeuge befunden haben. Anrainer der angrenzenden Siedlung wurden mittels Rundfunk aufgefordert, die Fenster zu schließen. Gegen Mittag stieg noch Rauch auf.
Gasflaschen explodiert
Am frühen Nachmittag war die Brandursache noch unklar, ebenso, wo genau das Feuer in der Halle ausgebrochen war. "Das Feuer hat von einer kleinen Halle auf zwei größere übergegriffen", sagte Korath. Dabei wurde eine Fotovoltaikanlage auf einem Dach vom Feuer zerstört. Es haben sich im Zuge des Brandes in zwei Hallen auf dem Gelände, wo der Brand ausgebrochen war, "kleinere Explosionen ereignet", wie Korath sagt. Die Gasflaschen waren in den Hallen gelagert und seien durch die Hitze geborsten. Große Teile des Gebäudes wurden zerstört.
Die im Einsatz gestanden Freiwilligen Feuerwehren St. Veit an der Glan, Althofen, Feldkirchen, St. Donat, Hörzendorf-Projern, Kraig, Launsdorf, Liebenfels, Obermühlbach-Schaumboden und Treffelsdorf konnten mit 20 Einsatzfahrzeugen und rund 100 Einsatzkräften den Brand eindämmen und ein weiteres Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindern.
Ursache weiterhin unklar
Das Landeskriminalamt übernahm die Brandursachenermittlung. Am Dienstag werden gemeinsam mit einem Brandsachverständigen die Brandermittlungen weitergeführt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kann noch keine Ursache für den Brandausbruch angegeben werden.
Der entstandene Sachschaden dürfte nach dem ersten Augenschein jedoch beträchtlich sein.