Kommen neue Atombomben auf den von den US-amerikanischen Streitkräften betriebenen Nato-Stützpunkt in Aviano in der Region Friaul-Julisch Venetien? "Die neuen Nuklearsprengkörper kommen bald nach Aviano, die Nato beeilt sich", titelt etwa die Friauler Tageszeitung "Messaggero Veneto". Sie beruft sich dabei auf einen in der US-Zeitung "Politico" Ende Oktober veröffentlichten Bericht.
Ukraine-Konflikt
Bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen hätten US-amerikanische Regierungsvertreter ihren Nato-Verbündeten gesagt, dass die Ankunft der "neuen" B61-12 Bomben auf den Dezember vorgezogen werde. Der Bombenaustausch steht laut "Politico" nicht in Zusammenhang mit der Drohung Russlands, in der Ukraine Atomwaffen einzusetzen. "Wir werden jetzt nicht über Details unseres nuklearen Arsenals reden, aber die Modernisierung, auch jener mit den upgedateten B61-12, steht in einem langfristigen Plan. Es hat nichts mit den Geschehnissen in der Ukraine zu tun", zitiert "Politico" den Pentagon-Sprecher Patrick Ryder. Den Bombentyp gebe es laut der Zeitung seit den 1960er-Jahren, das Update beziehe sich auf den Lenkungsmechanismus und die Möglichkeit des Einsatzes in diversen Flugzeugtypen. Es handle sich um einen Austausch von Waffen.
Keine Freude mit Nuklearwaffen
Auch wenn die neuen Bomben sozusagen als "Weihnachtsgeschenk" noch im Dezember ankommen werden, haben viele Italiener keine Freude mit den Atomwaffen, die auf ihrem Staatsgebiet gelagert sind. Die Mehrheit der Italiener stimmte dafür, kein Atomkraftwerk in Betrieb zu nehmen und sitzt trotzdem auf Atommüll. Immer wieder gibt es deshalb vor Nato-Stützpunkten Proteste mit der Forderung, abzurüsten. So auch in Aviano, wo die Anrainer nicht genau wissen, was in den Stollen um ihre Stadt lagert.