Oxford, Harvard, Cambridge und Stanford. Die Top-Platzierungen der internationalen Uni-Rankings sind fest in englischsprachiger Hand. Im aktuellen THE-Ranking schafften es vor wenigen Wochen mit der Uni und MedUni Wien sowie der MedUni Graz drei österreichische Unis erstmals in die Top 200.
Die Alpen-Adria-Universität (AAU) in Klagenfurt befindet sich auf den Plätzen 401-500. Als einzige österreichische Hochschule rutschte sie eine Kategorie ab. Ein Grund zur Besorgnis? Nein, meint Annegret Landes, Leiterin der AAU-Öffentlichkeitsarbeit: "Fakt ist, dass THE überhaupt nur die besten Universitäten weltweit in ihr Ranking aufnimmt. Gerankt zu werden, ist also per se etwas Besonderes, Außergewöhnliches." Auch im nationalen Vergleich braucht sich die Hochschule nicht verstecken, reiht man sich auch noch vor der TU Wien, Uni Linz sowie der Uni und TU Graz ein. Im THE-Ranking der Jung-Universitäten liegt man sogar auf Platz 77. Klagenfurts Einreihung sei daher "eine herausragende Leistung."
In verschiedenen Rankings wird die Uni Klagenfurt auch verschieden gut eingestuft. Für die Österreichische Universitätenkonferenz ein Beweis dafür, dass man Klassifikationen nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken sollte. "Die Gesamtleistung einer Universität in Forschung und Lehre kann durch kein Ranking auch nur annähernd zufriedenstellend dargestellt werden", heißt es in einem 40-seitigen Bericht über Hochschul-Ranglisten.
Vergleich mit internationalen Hochschulen nicht möglich
Für die österreichischen Universitäten sind neben dem THE-Ranking noch vier weitere relevant: Das Shanghai-Ranking, QS World, Leiden und U-Multirank reihen jährlich anhand von unterschiedlichen Faktoren und Fokuspunkten Tausende Hochschulen auf der ganzen Welt. Das Problem äußert sich jedoch im Kern selbst: International kann man Hochschulen nicht miteinander vergleichen, meint die Universitätenkonferenz. "Weltweit gibt es Studiengebühren und strenge Auswahlverfahren. In Österreich schaffte man Möglichkeiten, damit möglichst alle studieren können und man nimmt die Studiendauer nicht so wichtig", weiß Sprecherin Marion Gollner. Weil heimische Hochschulen die breite Masse ansprechen, würde man auch schlechter eingestuft werden.
Trotzdem spielen Rankings in der universitären Welt keine unbedeutende Rolle. Gute Positionierungen gelten als "Qualitätssiegel", sorgen für eine positive Reputation bei Externen und wertet gleichzeitig Wissenschaftler, Studierende und Absolventen auf. Verbessern können sich Universitäten vor allem mit einem Mittel: Geld. Daran scheitert es derzeit jedoch in Österreich. Im August rechnete die AAU damit, dass ihr aufgrund von Kostensteigerungen die nächsten drei Jahre bis zu elf Millionen Euro fehlen werden. Fehlende finanzielle Mittel machen sich bei allen Hochschulen bemerkbar – und in weiterer Folge auch in Rankings. "Bei Einsparungen sinkt die Hoffnung auf Verbesserungen", sagt Gollner.