Nur wenige Tage nachdem die Anklage in einem furchtbaren Missbrauchsfall eingebracht worden ist, schlugen die Ermittler erneut zu. Und wieder kommt der mutmaßliche Täter aus dem Bezirk St. Veit/Glan.
Vergangenen Donnerstag ist die Situation im familiären Umfeld des Beschuldigten offenbar eskaliert. Der Mann, ein verheirateter Familienvater, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt festgenommen und in die Justizanstalt gebracht. Dort sitzt er seitdem in Untersuchungshaft, wie StA-Sprecher Markus Kitz bestätigt.
"War älter als 15"
Dem 46-Jährigen wird eine Vielzahl schwerster Sexualstraftaten vorgeworfen. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Mädchen (heute 18 und 15 Jahre), möglicherweise Tochter und Stieftochter des Mannes. Er ist teilweise geständig und hat zugegeben, eines der Mädchen missbraucht zu haben, so Kitz. Der mutmaßliche Täter sagt aber, dass das Mädchen beim Missbrauch älter als 15 Jahre gewesen sein soll. Eine Behauptung, die Sexualstraftäter häufig aufstellen, um zumindest einer Anklage wegen (schweren) sexuellen Missbrauchs von Unmündigen zu entgehen. Ob sie in diesem Fall stimmt, werden jetzt die Ermittler herausfinden.
Missbrauch seit 2015?
Für die ist der Mann kein Unbekannter: Bereits im Vorjahr wurde gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter bzw. Stieftochter ermittelt. Die Aussagen seiner mutmaßlichen Opfer waren jedoch widersprüchlich, sodass die Ermittlungen eingestellt werden mussten. Die nunmehr bekannt gewordenen Taten sollen sich über mehrere Jahre, von 2015 bis ins vergangene Jahr, zugetragen haben. Für den Mann gilt die Unschuldsvermutung.
Anklage gegen Mann
Ebenso wie für jenen 41-Jährigen, gegen den die Staatsanwaltschaft schon Anklage eingebracht hat: Dem Mann, er stammt ebenfalls aus dem Bezirk St. Veit, wird der Missbrauch seiner drei Töchter vorgeworfen. Schwerer sexueller Missbrauch mit schwerer Körperverletzung, Blutschande, Missbrauch des Autoritätsverhältnisses sowie Quälen und Vernachlässigen, lautet die – noch nicht rechtskräftige – Anklage.
Dass dieser Fall Ermittlern überhaupt bekannt wurde, ist dem Sohn des Angeklagten zu verdanken. Er hat sich einer Tante anvertraut und erzählt, wie sich der Vater an seiner jüngsten Schwester vergangen hat. Diese war zum Tatzeitpunkt sechs Jahre alt. Die Tante alarmierte sofort die Polizei. "Der Tatverdächtige streitet sämtliche Vorwürfe ab", so Kitz. Vielmehr behauptet er, die Kinder – sie kämpfen mit schweren psychischen Schäden infolge der Gewalttaten – hätten bei der Einvernahme gelogen.