Auf jenem Autobahnteilstück zwischen Triest und Venedig, auf dem vor drei Wochen ein bekannter Gastronom aus dem Rosental mit seiner Begleiterin einen schweren Autounfall hatte, sind am Wochenende sieben Menschen tödlich verunglückt. Sechs der Unfallopfer verstarben noch an der Unfallstelle. Dazu zählten der ehemalige Bürgermeister des bekannten Badeortes Riccione und fünf Down-Syndrom-Beeinträchtigte sowie eine Pädagogin, die gemeinsam zu einer Inklusionsfeier vom Veneto aus nach Carnia unterwegs waren.
Unfallursache war eine Karambolage am Freitag gegen 16 Uhr, an der ein Lkw und der Kleinbus des Assistenzvereines für vom Down-Syndrom-Betroffene "Zentrum 21" beteiligt waren. Das Fahrzeug der siebenköpfigen Gruppe wurde regelrecht zerquetscht. Sechs der Insassen starben an der Unfallstelle. Nur die 36-jährige Pädagogin überlebte schwer verletzt. Am Sonntag verstarb allerdings auch sie im Krankenhaus von Treviso.
"Verdammtes Stück Autobahn"
Das Autobahnteilstück wird in italienischen Medien als "verdammtes Stück Autobahn" bezeichnet. Der Regionspräsident des Veneto, Luca Zaia, sprach in der Tageszeitung "Messaggero Veneto" von "der Angst, die gefährlichste Autobahn Italiens in der Region zu haben". Diese verbindet viele Badeorte, die auch bei Österreichern beliebt sind: im Veneto Jesolo, Caorle und Bibione, in Friaul-Julisch Venetien Lignano und Grado.
Seit Jahren wird zwischen Triest und Venedig an einer dritten Fahrspur gebaut. Viele Lastwagen benutzen die Route, die Italien mit den Balkanstaaten verbindet. Es gibt oft Stau. Vor allem bei der Abzweigung von Triest Richtung Udine oder Venedig ist an Werktagen äußerste Vorsicht geboten, da die Laster rechts langsam fahren, aber dann auf die linke Spur wechseln, um nach Venedig zu kommen, während schneller fahrende Pkw-Lenker nach rechts Richtung Österreich wollen.
Das Teilstück zwischen Portogruaro und Alvisopoli (nördlich von Bibione) ist dreispurig in der Fertigstellung. Ein Stück der Autobahn zwischen San Doná di Piave (nördlich von Jesolo) und Quarto D'Altino (nördlich von Venedig) ist auch dreispurig. Aber dazwischen gibt es von San Doná-Noventa (nördlich von Jesolo) bis Portogruaro (einer der Hauptknotenpunkte der Autobahn zum Erreichen von Caorle, Bibione und Lignano) für 32 Kilometer nur zwei Spuren.
Allein heuer gab es auf dem Autobahnteilstück 17 Tote.