"Das muss ein Problem des Hosts sein, wir haben die Daten ganz normal eingepflegt", erklärt Alfred Altersberger, ÖVP-Ortschef von Nötsch im Gailtal, als er am Sonntagnachmittag von der Kleinen Zeitung darüber informiert wurde, dass die Ergebnisse der Bundespräsidentenwahl auf der offiziellen Gemeinde-Webseite bereits lange vor 17 Uhr zu sehen waren.

Gerhard Jesernig, Leiter der Landeswahlbehörde, erklärte auf Anfrage: "Ich wurde darüber bereits informiert. Die Ergebnisse wurden sofort wieder offline gestellt. Es gibt eine ganz klare Vorgabe, dass vor dem offiziellen Wahlschluss österreichweit – und der ist um 17 Uhr – keine Ergebnisse veröffentlicht werden dürfen." Ob, und wenn ja, welche möglichen Auswirkungen diese Vorab-Information haben können, konnte Jesernig noch nicht beantworten.

Weitere Kärntner Gemeinden, die ihr Ergebnisse zu früh veröffentlicht haben, waren Jesernig nicht bekannt.

Erinnerungen an Wahlwiederholung 2016

Mögliche Nachwehen des "Missgeschicks" lassen unweigerlich an die Bundespräsidenten-Stichwahl 2016 denken. Damals war das Duell Alexander Van der Bellen gegen Norbert Hofer vom Verfassungsgerichtshof als ungültig erklärt worden. Denn damals wurden Ergebnisse noch vor dem offiziellen Wahlschluss an ausgewählte Stellen außerhalb des Innenministeriums weitergegeben. Das Gericht verbot diese Vorab-Weitergabe damals.

Zu Fehlern kam es auch bei der Auszählung von den mehr als 700.000 Briefwahlstimmen. So waren etwa Beisitzer trotz angefertigter Protokolle bei der Auszählung gar nicht anwesend.