Man möchte es nicht vermuten, aber der Flughafen in Klagenfurt und der in Portorož in Slowenien haben einiges gemeinsam: Beide haben nur eine Landebahn, beide werden aktuell großteils von Privatflugzeugen angeflogen und beide sind in touristischen Einzugsgebieten angesiedelt. In Kärnten einen Steinwurf vom Wörthersee entfernt, in Slowenien an der Adriaküste, nur sechs Kilometer von den Urlaubsdestinationen Portorož und Piran entfernt. Auch die Geschichte gescheiterter Belebungsversuche scheint beide zu verbinden.

Zugegeben, Klagenfurt ist ein internationaler, Portorož ein kleiner Regionalflughafen, der ursprünglich für einmotorige Sportflugzeuge konzipiert wurde. Aber zum 60-jährigen Bestehen präsentierte man jetzt große Pläne für eine Modernisierung und will bald Linienflüge anbieten. Bernard Majhenič, Direktor des Flughafens, kündigte an, etwa eine Million Euro in Umbauarbeiten investieren zu wollen. Finanziert aus Eigenmitteln, staatlichen Zuschüssen und man rechnet mit EU-Förderungen.

Energieautark

Sonnenkollektoren auf allen Dächern sollen mehr Energie erzeugen, als verbraucht wird. Der Überschuss soll an eigenen Ladestationen für E-Autos verkauft werden. "Der Markt für E-Autos wächst und wir werden den Bedarf damit bedienen können", sagt Majhenič. Weiters wurde eine regelmäßige Busverbindung zwischen dem Flughafen, Piran, Portorož, Lucija und Sečovlje vereinbart. Ebenfalls nachhaltig, der Bus wird emissionsfrei fahren. Der Umbau im Inneren umfasst eine neue Empfangshalle mit Wartebereich, ein Geschäft, ein Restaurant, einen getrennten VIP-Bereich, Räumlichkeiten für Polizei, Finanzaufsicht und Flugsicherung.

Linienflüge

Mit Sommer sollen dann Linienflüge angeboten werden, "sie werden kommen, die Frage ist nur, wie viele", verspricht Majhenič und erklärt, es gäbe bereits eine Absichtserklärung der tschechischen Fluggesellschaft "Van Air Europe" für wöchentlich zwei Flüge von Brünn, Prag und Budapest. Rentabel wären sie ab 30 Passagieren pro Flug. Majhenič räumt aber selbst ein, dass diese Auslastung bei bisherigen Projekten nicht geschafft wurde, deshalb soll in den nächsten drei Monaten eine Werbeoffensive dafür starten. Kurz vor Abschluss seien auch Verhandlungen mit "Air Serbia" für eine Verbindung aus Belgrad und "Elba Air" vom italienischen Lugano nach Portorož.

Politik stellt sich hinter Pläne

Die slowenische Tourismuschefin Maja Pak sieht die Neuausrichtung im Einklang mit der Tourismusvision des Landes. Rückhalt für die hochgesteckten Ziele kam bei der 60-Jahr-Feier auch vom Bürgermeister von Piran, Đenio Zadković: "Das ist ein Türöffner für unseren Tourismus. Die Ministerien sind gefordert, dem Projekt jegliche Unterstützung zuteilwerden zu lassen. Wir dürfen nicht mehr passiv sein."