Bereits zum dritten Mal fanden heuer vom 16. bis 22. September die "Umsteigertage 2022" statt. Eine ganze Woche lang konnten die Kärntnerinnen und Kärntner den öffentlichen Verkehr kostenfrei ausprobieren.
Jetzt zogen Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) und Gernot Weiss, stellvertretender Sprecher der Kärntner Linien, Bilanz. "Wir haben so viel wie noch nie in den öffentlichen Verkehr investiert. Mit den Umsteigertagen wollten wir den Fahrgästen sichtbar machen, was sich in den letzten Monaten und Jahren getan hat", begann Schuschnig die Präsentation.
Sofort gültig
Was das "Kärnten Ticket" betrifft, habe sich einiges zum Positiven verändert. Noch zu Beginn des Jahres war es ausschließlich im Büro des Verkehrsverbund Kärnten in Klagenfurt oder über ein Bestellformular erhältlich. Auch der verzögerte Beginn der Gültigkeit führte zu großem Unmut.
Diese Baustellen gehören nun der Vergangenheit an. So ist das "Kärnten Ticket" mittlerweile auch digital am Smartphone verfügbar. Hierfür wurde die App des Verkehrsverbundes überarbeitet und ein Webshop eingerichtet. Außerdem ist das "Kärnten Ticket" flexibler geworden. Das bedeutet, dass es tagesaktuell erworben werden kann und nicht erst mit dem nächsten Monatsersten beginnt. "Es ist sofort ab dem Kauf gültig", sagte Schuschnig.
Die Nachfrage ist deutlich gestiegen. So haben sich seit Aktionsbeginn die Verkaufszahlen verdreifacht. Rund 4600 "Kärnten Tickets" und 5800 "Klima Tickets" wurden bis dato verkauft. Einziger Wermutstropfen: Bei der Nachfrage von Pendlern nach diesen Angeboten gebe es noch Luft nach oben. Hier müsse man weiter nachschärfen und mehr Bewusstsein schaffen.
70.000 Fahrgäste mehr
Einfach einsteigen und losfahren, ohne lange nachzudenken – diese Idee kam bei den Fahrgästen durchaus an und die Zahlen sprechen für sich: Im Schienenbereich verzeichneten die Kärntner Linien in der Aktionswoche eine Steigerung von bis zu 40 Prozent. Das sind rund 70.000 Fahrgäste mehr. Im städtischen Verkehr habe es eine Steigerung von 15 und 20 Prozent gegeben. "Das sind 40.000 bis 50.000 Fahrgäste, die wir in dieser Woche mehr gehabt haben", berichtet Weiss. Die Öffis werden nicht nur zum Pendeln in die Arbeit, sondern auch in der Freizeit genutzt. Die Steigerung im Regionalbereich liege ebenfalls bei 15 bis 20 Prozent.
Zum Schluss verwies Schuschnig nochmal auf die Pendlerförderung. Je nach Einkommen des Antragsstellers werden bis zu 100 Prozent des Ticketpreises refundiert. Diese sei insbesondere in Zeiten, die finanziell herausfordernd sind, eine größtmögliche Entlastung.
"Der Budgetpfad, wie wir ihn eingeschlagen haben, muss so weitergehen. Mobilität ist ein Teil der öffentlichen Grundversorgung. Das muss sich das Land auch etwas kosten lassen", schließt Schuschnig ab.