"Er kommt, Knight Rider! Ein Auto, ein Computer, ein Mann! Knight Rider, ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht!", mit diesen Worten im Vorspann geht die Kultserie "Knight Rider" seit Jahrzehnten über die Flimmerkiste. 1982 wurde sie mit David Hasselhoff als "Michael Knight" und seinem sprechenden Auto K.I.T.T. in den USA erstmals ausgestrahlt. Diesen Kult und den 40. Geburtstag feiert ein Kärntner wirklich gebührend: Der Villacher Michael – ohne Knight – Lussnig hat sich einen Kindheitstraum erfüllt und heuer seinen Nachbau des legendären K.I.T.T. fertiggestellt.
"Wenn die Serie lief, hatte unsere Mutter kein Problem, dass wir rechtzeitig bevor es dunkel wurde zu Hause waren. Wenn Mutti dazu gerufen hat, haben wir alles stehengelassen, wir wollten keine Folge verpassen", erzählt Lussnig begeistert. Michael Knight und die Geschichten standen für ihn damals im Hintergrund, "es ging von Anfang an um das Auto, was es alles konnte, die Zehntausenden blickenden Lichter im Armaturenbrett. K.I.T.T. war der Held der Serie, mit einem ganz eigenen Charakter".
Weltweite Fangemeinde
Jahrelang suchte Lussnig nach einem passenden Auto, im August 2021 wurde er in Wiener Neustadt fündig. Ein roter Pontiac Firebird aus dem Jahr 1991 sollte die Basis für sein Replika des Filmautos bilden. "Der originale K.I.T.T. war ein Pontiac Trans Am, die Topausstattung aus dem Jahr 1983, aber der Firebird war in einem guten Zustand und mit passenden Anbauteilen konnte ich ihm den gleichen Look verpassen", erklärt der gelernte Kfz-Mechaniker.
Michael Lussnig gibt auch zu, viel Lehrgeld während der tausend Arbeitsstunden, die er in den Umbau gesteckt hat, gezahlt zu haben. "Es gibt eine riesige Fangemeinde weltweit, also auch viele Anbieter für passende Teile zum Umbau, allerdings auch viele unseriöse." In Italien wurde er fündig, wo Armaturenbrett und andere Anbauteile originalgetreu und in hoher Qualität nachgebaut werden. "Dass es solche Firmen heute, 40 Jahre nach Erstausstrahlung gibt, zeigt auch, wie beliebt und bekannt K.I.T.T. noch ist. Ich bin bei jeder Ausfahrt fasziniert, ob jung, oder alt, es gibt immer wieder ein "Daumenhoch", Winken und Lächeln. Bei jedem Halt rechne ich mehr Zeit ein, weil sicher ein Fan mit mir über mein Auto sprechen will und das freut mich wahnsinnig", sagt Lussnig.
Nicht das einzige Filmauto
Für den Mechaniker, der in seinem Brotberuf nicht an Autos, sondern an Zügen der ÖBB schraubt, ist es nicht das erste Projekt. In seiner Werkstatt wurden schon ein Cadillac DeVille, Baujahr 1965, und ein 91er-VW-Jetta auf Vordermann gebracht. "Für meine neunjährige Tochter steht ein 1968er-Käfer in der Werkstatt, der wird ihr als "Herbie"-Nachbau zum 18. gehören. Auch ein GMC-Van steht bereit, um den Look des Kultautos aus der Serie "A-Team" zu bekommen", sagt Lussnig und meint auf die Frage, wie seine Frau sein Hobby sieht: "Da gibt es natürlich schon einige Diskussionen, weil viel Zeit für die Familie und Geld draufgeht. Das ist wohl immer so bei Hobbys. Aber im Nachhinein, wenn alles fertig ist, dann ist sie, glaube ich auch immer sehr stolz auf mich. Und die verlorene Zeit holen wir dann mit Familien-Ausfahrten zurück."
Bonnie oder April?
Als echter "Knight Rider"-Fan muss Michael Lussnig noch eine letzte Frage beantworten und wie jeder Junge damals klar Stellung beziehen. An der Seite von K.I.T.T und Michael Knight kämpften neben dem Direktor der "Foundation für Recht und Verfassung", "Devon Miles" in wechselnder Besetzung auch die Computerexpertinnen "Bonnie Bartshow" und "April Curtis" gegen das Unrecht. Für wen schlug damals das Herz Michael Lussnig?: "Ganz klar, natürlich für Bonnie!"