Von einem gleichermaßen gefährlichen und kuriosen Vorfall berichtet die Polizei Lienz: Am Sonntag gegen 15.30 Uhr machte ein 21-jähriger Einheimischer in seiner Wohnung in Lienz mit einer vermeintlich ungeladenen Pistole Trockenübungen. Dabei dürfte er vergessen haben, dass er kurz zuvor das volle Magazin angesteckt hatte. Er hat die Pistole durchgeladen und in der Folge den Abzug betätigt, wodurch sich ein Schuss löste, der die Wand durchschlug und in der Nachbarwohnung einen 21-jährigen Mann am linken Unterarm traf.
Das Opfer wurde dabei schwer verletzt und musste ins Bezirkskrankenhaus Lienz eingeliefert werden.
Waffenverbot
Gegen den Waffenbesitzer wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen, mehrere Waffen und seine waffenrechtliche Urkunde sichergestellt. Er wird an die Staatsanwaltschaft und die Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt.
Wie Gruppeninspektor Anton Engl Montagvormittag gegenüber der Kleinen Zeitung erklärt, war der 21-Jährige bisher nicht amtsbekannt und unbescholten: "Er hat alle Waffen legal besessen. Das Waffenverbot wurde, wie üblich bei so einem Vorfall, vorläufig ausgesprochen, bis alle Umstände geprüft sind. Es war wohl ein sehr dummes Missgeschick."
Trennwand aus Rigips
Glück im Unglück hatte auch der angeschossene Nachbar, "es geht ihm den Umständen entsprechend gut, es besteht keine Lebensgefahr", sagt Engl und erklärt, "dass das Projektil überhaupt die Wand durchschlagen konnte, liegt an der Beschaffenheit der Wand. Es handelt sich nicht um eine massive Ziegelwand, sondern eine Trennwand aus Rigips, die aber den Normen und Bauvorschriften entspricht."