Die Bilanz der Organisatoren nach dem diesjährigen Bleiburger Wiesenmarkt war euphorisch: Knapp 138.000 Besucher strömten an den vier Markttagen (2. bis 5. September) auf die Marktwiese. Nun ist eine interessante Entwicklung bei den Coronazahlen zu beobachten, die durchaus mit dem Fest und den Menschenansammlungen zusammenhängen dürfte: Bis zum Auftakt der "Wiesn" war die Sieben-Tage-Inzidenz (laborbestätigte Fälle pro 100.000 Einwohner der letzten sieben Tage) im Bezirk Völkermarkt unauffällig und lag bei 333,7 – um dann rasant anzusteigen. Das Ages-Dashboard weist den Wert am Sonntag (14 Uhr) mit 612,7 aus. Das ist nach dem Bezirk Amstetten (620,7) die zweithöchste Infektionsrate Österreichs.
Ein "Kärntner Problem" ist es jedenfalls nicht, denn der Bezirk Völkermarkt ist auch hierzulande ein Ausreißer: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Kärnten liegt derzeit bei 369,0. In diesem Bereich bewegt sie sich auch relativ konstant seit Anfang August. Die Werte in den übrigen Bezirken liegen aktuell zwischen 293,2 (Villach Stadt) und 398,8 (Spittal).
Villach war Spitzenreiter
Apropos Villach: Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 694,0 war Villach-Stadt österreichweit am 16. August 2022 der Bezirk mit der höchsten Infektionsrate. Das war neun Tage nach Ende des Villacher Kirchtags, der heuer von 31. Juli bis 7. August stattfand, 450.000 Besucher anzog und offenbar ebenfalls zur Verbreitung des Coronavirus beitrug.
Thomas Martinz