Händeringend werden sie überall gesucht: Menschen, die in der Pflege arbeiten wollen. Dass der Personalmangel akut ist, zeigen auch aktuelle Zahlen: Allein das Arbeitsmarktservice (AMS) – dort werden noch lange nicht alle Jobs gemeldet – verzeichnet in Kärnten 75 offene Stellen bei den diplomierten Pflegekräften (Stand August). Plus die offenen Stellen bei den nicht diplomierten Pflegekräften (z. B. Pflegeassistenz) macht das 171 Stellen. Dem gegenüber stehen jene, die den Job aufgegeben haben: 81 arbeitslose diplomierte und 349 nicht diplomierte Pflegekräfte gibt es laut AMS.
Das Land Kärnten und auch die Heimbetreiber bemühen sich, Einsteiger, Wiedereinsteiger und Quereinsteiger für die Pflege zu gewinnen, sagen sie. Letztere seien etwa eine große Bereicherung, sagt Donata Rössler-Merlin, Bereichsleiterin für Stationäre Pflege der Caritas. "Sie bringen Lebensreife, persönliche und berufliche Erfahrungen mit." Auch die, die nach einem Berufswechsel zurückkehren, würden "erfahrungsgemäß mit noch viel mehr Motivation wiederkommen".
Jetzt Pflegekräfte nominieren
Gesundheitslandesrätin Beate Prettner betont: "Es wäre zu wenig, nur jungen Menschen entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten." Man müsse auch älteren Anreize geben, in die Pflege einzusteigen. Als Maßnahme vom Bund gibt es 600 Euro pro Monat für jeden, der sich in einer Pflegeausbildung befindet. Aber Geld allein reiche nicht, betonen Pflegekräfte immer wieder. Der Personalschlüssel muss erhöht werden. Nur so könne man auch verhindern, dass so viele aussteigen. Das Land hat kürzlich eine Erhöhung in Heimen beschlossen. Das Konzept geht aber nur auf, wenn genug Personal vorhanden ist. Es gilt, an mehreren Stellen gleichzeitig anzusetzen.
Egal ob Newcomer (Neueinsteiger), Quer- oder Wiedereinsteiger, Expertin, Vorbild, Begleiterin oder Dream-Team: Der Pflegeaward "Vita" der Kleinen Zeitung will Menschen aus der Pflege vor den Vorhang holen. Noch ist Zeit, Pflegekräfte zu nominieren (siehe Infobox).