Noch immer sind in Jesolo zahlreiche Urlauber unterwegs. Einige wurden diese Woche Zeugen einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen einem Dieb, dem Bestohlenen und einer Touristengruppe. Seinen Ausgang nahm der Vorfall, als der Nachtportier eines Hotels sein Fahrrad, das ihm zuvor gestohlen worden war, erkannte. Der Dieb fuhr damit Richtung Piazza Marina, der Bestohlene nahm die Verfolgung auf. Nach einer wilden Verfolgungsjagd gelang es ihm, den Dieb, einen amtsbekannten Nordafrikaner, zu stellen.
Etwa 50 Touristen wurden Zeugen des Vorfalls - und einige von ihnen mischten sich ins Geschehen ein. Plötzlich wurde der Fahrraddieb schwer attackiert. Ein von einem der Zeugen gemachtes Handyvideo zeigt, wie der Dieb zuerst mit einer Eisenstange angegriffen wurde. Dann wurde er vom Fahrrad weggezerrt, konnte sich aber losreißen. Er wurde von jemandem mit einer Stahlkette in der Hand verfolgt und geschlagen. Erst die Polizei konnte die gewalttätige Gruppe voneinander trennen.
Gewalt auf offener Straße
"Fahrraddieb von wütenden Touristen fast gelyncht", fasste der staatliche Nachrichtensender Rai Veneto die Situation in den regionalen Nachrichten zusammen. Der Vorfall geschah in unmittelbarer Nähe jener Straße, in der es heuer im Sommer zu einer Schießerei zwischen Tunesiern gekommen war. Damals hatten auch Touristen aus Österreich Angst um ihr Leben. Und erst Ende Juli hatte ein Italiener, der jahrelang in Österreich gelebt hatte, einen gehbehinderten Afrikaner in der italienischen Region Marchen auf offener Straße mit dessen Krücke getötet, da der Afrikaner die Frau des Italieners um Almosen gebeten hatte.