18 Einbruchsdelikte, davon 8 Versuche, verzeichnete das Landeskriminalamt Kärnten in den vergangenen zwei Wochen. Die Zahl der Einbrüche sei wieder gestiegen. Für Peter Biedermann, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Einbruch im Landeskriminalamt, lässt sich das Phänomen leicht erklären. Seit vielen Jahren ist er im Bereich Diebstahl und Einbruch tätig. "In den letzten zwei Jahren waren die Menschen wegen der Pandemie viel mehr zu Hause. Das war keine leichte Zeit für Einbrecher. Deshalb ist die Zahl der Delikte auch so zurückgegangen", erklärt er. Nun nähere man sich wieder der Zahlen vor der Pandemie.
Waren früher die Täter zur Dämmerungszeit noch besonders aktiv, hat sich doch über die letzten Jahre hinweg herauskristallisiert, dass auch tagsüber viel eingebrochen wird. "Dabei unterscheiden die Täter auch nicht mehr zwischen Haus und Wohnung. Einbrüche können überall und zu jeder Tageszeit stattfinden", sagt Biedermann. Zutritt verschaffen sich die "ungebetenen Gäste" meist über Terrassen- oder Haustüren. "Spuren von gewaltsamen Aufbrechen oder zerbrochene Scheiben und Fenster sind eindeutige Hinweise auf einen Einbruch", erläutert Biedermann.
Sofort Polizei verständigen
Wird man Zeuge eines Einbruchs oder beobachtet jemanden bei dem Versuch, ist sofort die Polizei zu verständigen. "Eigenmächtig Polizei zu spielen, sollte unbedingt unterlassen werden", warnt Biedermann. Wird man in den eigenen vier Wänden von Einbrechern überrascht, ist lautes Verhalten, wie beispielsweise rufen oder Licht einschalten, wirksam und vertreibt die Täter in der Regel. "Wenn die Beleuchtung passt, kann man aus dem Fenster schauen, ob man vielleicht ein Auto wegfahren sieht oder von dem Täter etwas erkennen kann. Fotos oder Videoaufnahmen können bei der späteren Fahndung hilfreich sein", sagt Biedermann.
Aufklärungsrate von 32 Prozent
Eine 100-prozentige Sicherheit gegen Einbrecher gibt es allerdings keine. "Jeder von uns kann zum Opfer werden", meint Biedermann. Überwachungskameras und Alarmanlagen können jedoch abschreckend wirken. "Heutzutage gibt es schon sehr gute und günstige Angebote", weiß Biedermann. Generell solle man versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass das Haus oder die Wohnung nicht unbewacht ist, denn: "Täter kundschaften in den Tagen davor das Objekt und die Gegend aus."
Rund 32 Prozent der Eigentumsdelikte können von den Kärntner Beamten aufgeklärt werden.
In letzter Zeit hielt eine Einbruchsserie die Polizei auf Trab. Ob zwischen den einzelnen Fällen ein Zusammenhang besteht und womöglich ein und dieselbe Tätergruppe dafür verantwortlich ist, darüber kann Biedermann zum jetzigen Zeitpunkt nur mutmaßen: "Das versuchen wir im Zuge unsere Arbeit zu klären."