Eine leuchtende Leiter, die in den Himmel ragt – als Symbol der Sehnsucht nach etwas Höherem zierte die "Himmelsleiter", eine 33-stufige Kunstinstallation von Billi Thanner, ein Jahr lang den Wiener Stephansdom. Am Freitag wurde eine kleinere Version mit 21, sich verjüngenden Stufen am Turm des Hotels Schloss Seefels in Pörtschach illuminiert, wo sich Gastgeberin und Miteigentümerin Helena Ramsbacher, für die "Himmelsleiter" nach einem tragischen Verlust zum Hoffnungssymbol wurde, über das Geschenk von Auftraggeber Hans Peter Haselsteiner freute.
Für sie sei die neonsilberne Leiter, die in vielen Farben leuchte, eine "Sinnleiter", die uns lehre, "dass es nicht darauf ankommt, welches Leben wir führen, sondern auf welchem Niveau", meinte die Künstlerin, deren originale Leiter gerade zum Dom nach Münster gebracht worden war. Es sei nicht üblich, ein Kunstwerk mit Weihwasser zu segnen, aber im Sinne des Wortes "benedicare" wolle er etwas Gutes sagen, meinte Bischof Josef Marketz, der die Himmelsleiter am Stephansdom "genial" gefunden hatte. Die Assoziation mit der biblischen, von Engeln flankierten Jakobsleiter, die Jakob als Verheißung für Segen und ewiges Leben im Traum gesehen hatte, sei wohl nicht zufällig und spiegle die "Sehnsucht unseres Herzens", in der Gott anwesend sei.
Die "Hymne an die Sonne" von Ingeborg Bachmann zitierte Psychotherapeut Arnold Mettnitzer und nahm damit Bezug auf den Moment des Lebens, in dem wir "den wichtigsten Aufgang" nicht mehr sehen können. Über das Licht als Symbol für Erlösung und Erleuchtung philosophierten angeregt auch Genetiker Markus Hengstschläger, für den "nicht alles im Leben naturwissenschaftlich belegt" sein muss, Gault-Millau-Herausgeber Martina und Karl Hohenlohe und ihr "Koch des Jahres 2020" Max Stiegl, "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak sowie PR-Experte und "Falstaff"-Chefredakteur Wolfgang Rosam, während das Flying Buffett von Küchenchef Richard Hessl die gute Laune am lauen Abend noch mehr hob.
Elke Fertschey