Eine vierköpfige tschechische Wandergruppe, bestehend aus drei Frauen im Alter von 41, 44 und 48 Jahren sowie einem Mann (45), übernachtete von Donnerstag auf Freitag auf der Villacher Hütte. Am Freitag wollte das Quartett über die Preimlscharte zur Osnabrücker Hütte wandern. Beim Übergang nach der Preimlscharte auf den Großelendgletscher rutschte die 48-Jährige um 15 Uhr am Gletschereis in 2950 Meter Höhe infolge mangelnder Ausrüstung aus. Die Frau schlitterte rund zehn Meter über das Eis und fiel in eine offene, nicht tiefe Gletscherspalte.
Eine selbständige Bergung konnte laut Polizei ebenfalls infolge mangelnder Ausrüstung nicht erfolgen. Der Wanderer stieg zur Osnabrücker Hütte ab, um die Rettungskräfte zu verständigen. Die Bergung der Verunfallten konnte von der Crew des Rettungshubschraubers RK1 erfolgreich gegen 19 Uhr durchgeführt werden. Gleichzeitig wurde die Bergrettung Lieser-Maltatal alarmiert, die mit zehn Mann in Richtung Unfallstelle aufbrach.
Die 48-Jährige erlitt leichte Verletzungen, sie wurde aber vorsorglich ins Krankenhaus Spittal zur Untersuchung geflogen. Keiner der Beteiligten hatte die notwendige hochalpine Erfahrungen bzw. die notwendige hochalpine Ausrüstung, wie Seil und Steigeisen.