Seit Montag dürfen bzw. müssen symptomlos infizierte Mitarbeiter regulär ihren Dienst versehen. Nicht aber in den Kärntner Kabeg-Häusern. "Infizierte werden tunlichst angehalten, nicht am Patienten zu arbeiten", sagte Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) nach einer Sitzung des Corona-Expertenstabes des Landes. "Wer symptomlos ist und arbeiten gehen will, kann das aus dem Homeoffice tun oder in Bereichen, in denen er keinen Patientenkontakt hat."
Verschärft wird das Besuchermanagement: "Der Zutritt ist weiter nur mit 3G und Terminvereinbarung möglich, bei den Eingängen gibt es entsprechende Kontrollen", so Prettner. Das betrifft auch Pflegeheime. Es sei möglich, dass die Körpertemperatur der Besucher gemessen werde. Die Kabeg-Häuser spüren die Sommerwelle; aktuell sind in Kärnten 51 Kabeg-Mitarbeiter infiziert, die Zahl der Krankenstände ist jedoch aktuell rückläufig.
Wie sehen die Regelungen für coronapositive Mitarbeiter in anderen vulnerablen Bereichen aus? Schwammig! "Aus Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten gibt es die Rückmeldung, dass man sorgsam, verantwortungsvoll und vorsichtig mit dem Thema umgehen wird", meint Prettner. Was den Schulbereich betrifft, wartet man auf eine Entscheidung, die der Bund erst zwei Wochen vor Schulbeginn verlautbaren will.
275 Neuinfektionen
Die Zahl der täglichen Neuinfizierten pendelte in den letzten Tagen in Kärnten zwischen 350 und 650, gestern waren es 275. Wie die Gesundheitslandesrätin betont, ist Kärnten laut Abwasseruntersuchungen "auf hohem Niveau auf einem Plateau angelangt". Bis 10. August werden die Fallzahlen und die Belegzahlen in den Spitälern laut Prognose auf diesem Level bleiben. Gestern waren 112 Coronapatienten hospitalisiert, 107 stationär und fünf auf Intensivstationen untergebracht.
Auch die Ärztekammer war in die Koordinationssitzung eingebunden. "Es geht um die Verabreichung von Medikamenten in Tablettenform für infizierte ältere Menschen und Risikopatienten. Betroffene sollen so rasch wie möglich nach Feststellen der Infektion ihren Hausarzt kontaktieren, das Medikament muss innerhalb der ersten 5 Tage verabreicht werden", so Prettner.
Thomas Martinz