Mit deutlich mehr als 0,5 Promille lenkte in der Nacht auf Mittwoch ein deutscher Urlauber sein Motorboot am Wörthersee, an Bord waren vier weitere Personen. Darunter seine Kinder. Dabei übersah der Großindustrielle die Schlangeninsel im Wörthersee, durchfuhr den Schilfgürtel und kam an Land zum Stehen. Fotos und Videos aus der Luft zeigen das nun getrübte Idyll.
Mit mehreren Booten startete die Schmalzl-Werft Freitagvormittag den ersten Versuch, das gestrandete Boot bei Pörtschach zu bergen. "Es ist uns gelungen, das Motorboot um 180 Grad zu drehen", sagt Paul Schmalzl. Nun werden im hinteren Bereich des Bootes Luftpolsterkissen angebracht. Damit soll es angehoben werden, um es schließlich mit mehreren starken Booten ins Wasser zu ziehen. Das wird allerdings erst nächste Woche passieren.
"Man kann sich das Vorhaben in etwa wie bei einer Autobergung vorstellen", erklärt Horst Binder von der Seepolizei. Liegt das aufgelaufene Boot wieder im Wasser, können die Schäden am Rumpf begutachtet werden. "Dann wird entschieden, ob es so an Land gezogen werden kann oder aufgrund der Beschädigung nicht mehr fahrtüchtig ist. Sollte das der Fall sein, wird es auf eine Plattform gehoben und so an Land gebracht", sagt Binder.
Teure Rechnung
So oder so: Die Rechnung für die Bergung wird den Deutschen – er ist auch der Eigner des Bootes – teuer zu stehen kommen. Wie hoch der Betrag schlussendlich ausfallen wird, kann Binder nur schätzen. "Mehrere tausend Euro wird das sicher ausmachen." Damit kommt der Bootsbesitzer noch recht "billig" davon. Hätte der Schwerlasthubschrauber zum Einsatz kommen müssen, würde sich die Endsumme in einem wesentlich höheren Bereich bewegen.
Seinen Motorboot-Führerschein ist der Urlauber vorerst einmal los.