Am 11. Juli stieß eine 65-jährige Frau aus Villach-Land im Internet auf eine Anzeige. Darin wurde ein Investment in Öl angeboten. Im ersten Schritt wurde die 65-Jährige auf der Website gebeten, sich mit Namen, Telefonnummer und ihrer E-Mail-Adresse zu registrieren. Kurz darauf wurde sie von vorerst österreichischen Handynummern kontaktiert. Die unbekannten Anrufer gaben an, Finanzberater zu sein. Die Täter forderten die Frau dazu auf, einen Betrag von 250 Euro auf ein von ihnen angegebenes Konto zu überweisen. Der Frau wurde versprochen, dass das Geld in Aktien veranlagt werde.

Im Zuge des Chatverlaufes brachten die Unbekannten die Villacherin dazu, zwei Programme auf ihrem Computer und Handy zu installieren. Damit würde sie den vermeintlichen Finanzberatern ermöglichen, ihr bei der Kontoeinrichtung zu helfen.

Reisepass übermittelt

Ein paar Tage später hätte das Opfer angeblich bereits einen Gewinn von 30 Euro auf ihrem Kryptowährungskonto gehabt. Dieses wurde von den unbekannten Tätern auf ihren Namen per Fernzugriff angelegt. In weiterer Folge wurde die Villacherin aufgefordert, ihren Reisepass sowie ein Bild von ihr an die vermeintlichen Finanzberater zu übermitteln.

Am 19. Juli wurde der Frau durch einen Herrn - er stellte sich als Chef der Kryptobank vor - mitgeteilt, dass ihr Investment eine Gewinnausschüttung von 180.000 Euro auf dem Konto erzielt hätte. Um diesen Gewinn zu erhalten, müsse sie eine Spiegeltransaktion in der Höhe von zehn Prozent durchführen. Die Täter hätten versucht, diese Transaktion per Fernzugriff durchzuführen, was ihnen aber misslang. Daher wurde das Opfer mittels Vertrag aufgefordert, die 18.000 Euro mittels Eilüberweisung bei ihrer Bank durchzuführen. Die Frau überwies daraufhin diesen Betrag.

Vermeintliche Finanzberaterin verhaftet

Am darauffolgenden Tag wurde sie von einer weiteren Person, die sich als Finanzberaterin ausgab, kontaktiert. Ihr wurde mitgeteilt, dass noch Gebühren in der Höhe von mehreren Tausend Euro fällig wären. Auch diese Überweisung führte das Opfer persönlich am Bankschalter durch. Am Nachmittag wurde die Frau nochmals von einem unbekannten Mann kontaktiert. Der teilte ihr mit, dass die Finanzberaterin soeben verhaftet worden sei. Er wolle nun das überwiesene Geld zurücküberweisen und benötige dafür den Zugriff auf den Computer der Villacherin.

Daraufhin versuchte er einen Betrag von 14.000 Euro vom Konto des Ehemannes der Frau auf ihr Konto zu übertragen, um es in weiterer Folge auf ein anderes Bankkonto zu überweisen. Dies wurde durch die Bank des Mannes als Betrug erkannt. Die Überweisung wurde blockiert und dadurch verhindert.

Der Frau erlitt durch diese Machenschaften einen Verlust von mehreren Tausend Euro.