Seit 6.30 Uhr waren die Suchtrupps am Freitagmorgen wieder im Einsatz, um die bislang verschwunden französischen Jugendlichen zu finden. Unterstützt wurden die Teams – wie bereits am Donnerstag – von den Rettungshundeteams der Österreichischen Rettungshundebrigade, Landesgruppe Kärnten. "Die enorme Hitze erschwert die Suche jedoch massiv für Mensch und Hund", sagte Franz Blatnik, Einsatzleiter der Samariterbund-Rettungshundestaffel Kärnten. Auch Teams der Bergrettung waren wieder im Einsatz, die vom Hubschrauber ins alpine Gelände geflogen wurden.
Handy hatten die Jugendlichen keine dabei, konnten daher auch nicht geortet werden. Ziel der Pfadfindergruppe war es, den Weg ohne technische Unterstützung zu finden und ans Ziel zu kommen.
Vom Hubschrauber geborgen
Freitagmittag gab es endlich erfreuliche Nachrichten: Die beiden wurden im Bereich "gelbe Wand", nördlich des kleinen Frauenkogels nahe Rosenbach um 11.15 Uhr leicht verletzt gefunden. Mittels Tau konnten sie vom Polizeihubschrauber "Libelle Steiermark" geborgen werden und wurden in ein Krankenhaus geflogen. "Die Details, warum das Mädchen und der Junge seit Mittwoch hier verweilten, werden noch genau geklärt", schreibt die Bergrettung Villach in einer Aussendung.
Das Mädchen (15) hatte sich laut Polizei beim Aufstieg zur Staatsgrenze am Fuß verletzt, konnte deshalb die Wanderung nicht fortsetzen. Sie dürfte wohl abgerutscht sein. Der 16-Jährige blieb bei ihr und sie harrten gemeinsam bis zu ihrer Rettung aus. Aus einem nahegelegenen Bach konnten sie sich mit Wasser versorgen. Gemeinsam haben sie dann gehofft, bald aufgefunden zu werden. "Der Hubschrauber kreiste am Donnerstag schon einmal über ihnen. Hat sie aber leider nicht wahrnehmen können", erzählt Blatnik und ist froh, dass die jungen Wanderer gefunden werden konnten. Die verletzte Jugendliche wurde ins Landeskrankenhaus Villach eingeliefert, wo sie ambulant behandelt werden musste.
Das 15-jährige Mädchen und der 16-jährige Junge gehören zu einer französischen Pfadfindergruppe, die sich in Kärnten befindet. Die beiden Jugendlichen wollten mit einem Teil der Pfadfindergruppe über den Mlinzasattel nach Slowenien wandern. Diese Wanderung starteten sie wie geplant am Mittwoch um circa neun Uhr vormittags. Beim ausgemachten Treffpunkt um circa 18 Uhr kamen das Mädchen und der Junge allerdings nie an. Nachdem die Suche der Kameraden am Donnerstagvormittag erfolglos geblieben war, schlug der 27-jährige Guide Alarm.
Was zuvor geschah
"Wir sind in zwei Gruppen unterwegs und suchen das Gebiet von oben nach unten ab", informiert Blatnik über das Vorgehen. Die Polizei St. Jakob, die alpine Einsatzgruppe der Polizei Kärnten, die Bergrettung Villach, die Lawinen- und Suchhundestaffel Bergrettung Kärnten, die Österreichische Rettungshundebrigade Landesgruppe Kärnten, die Suchhundestaffel des Samariterbunds und die lokale Feuerwehr wurden alarmiert. Der Polizeihubschrauber "Libelle Steiermark" wurde aus Graz angefordert, um den Shuttledienst für Bergrettung, Bergrettungshunde und die Alpinpolizei zu übernehmen.
Suche bislang erfolglos
Am Donnerstagabend fehlt von den vermissten Jugendlichen noch immer jede Spur. Die Suchtrupps sind nach wie vor unermüdlich in dem Gelände unterwegs. "Ein Arbeiter hat die beiden gesehen. Er kann sogar französisch und hat sich mit ihnen unterhalten. Sie haben ihn nach dem Weg gefragt", sagt Blatnik.
Gegen 19.30 Uhr wurde die Suche aufgrund der Dunkelheit vorerst beendet. Gefunden wurden die Beiden nicht. Ein Hubschrauber, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, wird noch starten und über das Einsatzgebiet fliegen. "Morgen wird mit der Bezirkshauptmannschaft besprochen, wie es weitergehen wird, sollten die Jugendlichen von dem Hubschrauber auch nicht gefunden werden", informiert Blatnik.