"Es regnet Asche", berichten die Bürger aus der norditalienischen Stadt Monfalcone. Ein Brand im Karst an der Grenze zwischen Slowenien und Italien hat sich wieder ausgebreitet. Die Mautstelle Lisert wurde gesperrt, sämtliche Mitarbeiter mussten evakuiert werden. Die Straßen sind zum Teil gesperrt, es kommt zu kilometerlangen Staus mit stundenlangen Wartezeiten in jede Richtung. Der Autobahnbetreiber "Autovie Venete" ordnete am Dienstag die Sperre des Abschnitts der Autobahn A4 zwischen Redipuglia und Sistiana in Richtung Triest an. Der Eisenbahnverkehr auf der Linie Venedig-Triest bleibt zwischen Monfalcone und Duino Aurisina ebenfalls eingestellt, der Bahnhof Triest nicht zugänglich.
Rauchsäulen weithin zu sehen
Eine große Rauchsäule ist auch von der Autobahn aus zu sehen. Urlauber berichten, dass auch in Grado und Lignano die Rauchsäulen zu sehen sind. Autofahrer berichten von chaotischen Zuständen auf den Straßen. Sogar zehn Kilometer von der Autobahnauffahrt und 25 Kilometer von Triest und Gorizia entfernt staut es sich auf den Straßen.
In der Nacht auf Mittwoch waren im Karstgebiet Feuerwehren aus Udine, Triest und Görz im Einsatz. Sie wurden von slowenischen Feuerwehrleuten und Privaten unterstützt. Ein Produktionswerk der Reederei Fincantieri blieb am Mittwoch geschlossen. Dies geschieht zum Schutz der 3000 Arbeitskräfte, wie das Unternehmen erklärte. Die Region Friaul-Julisch Venetien rief mittlerweile den Ausnahmezustand aus.
Brand wütet seit Sonntag
Das Feuer wütet bereits seit Sonntag. Am Dienstag dachte man zuerst noch, die Lage sei unter Kontrolle. Wie die slowenische Tageszeitung "Primorski Dnevnik" am Dienstag schreibt, konnte das Feuer inzwischen unter Kontrolle gebracht werden. Laut Stanko Močnik, dem Einsatzleiter in der Nacht, sei die vergangene Nacht für die Einsatzkräfte deutlich stressfreier als die vorherige gewesen. Einzelne kleine Brandherde hätte es zwar noch gegeben, aber die Feuerwehr konnte mit Sofortmaßnahmen einen erneuten Brandausbruch verhindern.
"Wir können nur hoffen, dass das Schlimmste überstanden ist", hieß es vonseiten des regionalen Hauptquartiers des Zivilschutzes für Nord-Primorska. "Am Dienstag statten Staatspräsident Borut Pahor und der Kommandeur des Zivilschutzes Srečko Šestan den Kommandoposten der Feuerwehr im Karst einen Besuch ab", heißt es laut "Primorski Dnevnik".