In Jesolo, das sich in der Vorwoche entschloss, nach allwöchentlichen Gewaltdelikten, über den Sommer ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum anzuordnen und einige Zugänge zum Strand zu verbieten, ist das Wochenende laut lokalen Medien ruhiger verlaufen.
Offenbar hat das auch die Gemeindevertreter im Badeort Lignano überzeugt: Sie haben am Freitagabend entschieden, ebenfalls solche Schritte zu setzen. Anlass war eine Massenschlägerei am vergangenen Sonntag in einem Park neben dem Strand von Lignano Pineta. Das am schwersten verletzte Opfer, ein 20-jähriger in Udine lebender Albaner, erholt sich im Krankenhaus von einer Kopfverletzung, die ihm mit einem abgebrochenen Flaschenhals zugefügt worden sein soll. In die Massenschlägerei sollen laut Presseberichten marokkanische Jugendliche verwickelt gewesen sein, die zu einer Bande gehören sollen. Bereits seit längerer Zeit beobachteten Gemeindevertreter und Sicherheitskräfte in Lignano Jugendbanden, die an Wochenenden aus dem Umland ans Meer zum Feiern kamen.
Mindestens 200 Euro Bußgeld
Um die Situation in den Griff zu bekommen, gelten seit diesem Wochenende im Gemeindegebiet von Lignano folgende strengere Regeln: Der Zugang des Strandes bei Lignano Sabbiadoro ist über den Sommer zwischen den Eingängen 4 und 5 zwischen Samstag 23 Uhr und Sonntag 6 Uhr tabu. Es handelt sich dabei um die Zone der Terrazza a Mare. Vor allem dort sollen sich immer wieder Jugendbanden getroffen haben.
Die zweite Verordnung betrifft das Alkoholverbot im öffentlichen Raum: Es gilt von Freitag bis Sonntag, jeweils von 21 bis 6 Uhr des Folgetages. Verstöße gegen die Bestimmungen werden mit Bußgeldern ab 200 Euro geahndet. Für alle, die in einer Bar Alkohol trinken, gibt es keine Beschränkungen.
Kofferraum voll Alkohol
Für das gesamte Gemeindegebiet wurde zusätzlich ein Biwakier Verbot erlassen. "Wir beobachten jetzt einmal die Situation. Unser Ziel ist es, zu vermeiden, dass Leute nach Lignano oder in andere italienische Badeorte mit Autos mit dem Kofferraum voller Alkoholika kommen, sich überall, wo sie können, betrinken und sich dann aufführen", sagte Lignanos Bürgermeisterin Laura Giorgi der Friauler Tageszeitung "Messaggero Veneto".