Eine ganze Kuh baumelt an einem riesigen Metallgestell über einer Feuerstelle. Die Kärntner Grillmeisterin Yulia Haybäck, besser bekannt als "Yulia, die Partyköchin", steht daneben, dreht das Gestell, und achtet genau darauf, dass das Fleisch von jeder Seite gleichmäßig vom Rauch erfasst wird. Was für viele Kärntner befremdlich wirken mag, ist in weiten Teilen Südamerikas eine alte Tradition: das Asado-Grillen. "Das Grillen von ganzen Tieren ruft manchmal auch bei Fleischessern Befremden hervor, denn diese sehen Fleisch lieber im Supermarkt in Stücken abgepackt, damit sie ignorieren können, dass auch für ein einzelnes Stück Fleisch ein Tier geschlachtet werden musste", sagt Haybäck, die diese Grilltechnik heuer am 14. August beim Rindfleischfest der Bäuerlichen Vermarktung Kärntnerfleisch (BVK) am Ossiacher Tauern vorführen wird.
"Beim Grillen eines ganzen Tieres hat man den Vorteil, dass alles verwendet wird und nicht nur die 'edlen' Teile – 'From Nose to Tail'", spricht sich die Grillmeisterin klar gegen Lebensmittelverschwendung aus. Aufgrund des familiären Bezuges zu Südamerika kennt sie auch das Asado: "Francis Mallmann aus Argentinien ist ein Koch, der sehr ursprünglich grillt und kocht." Seine Bücher, in denen auch das Grillen der ganzen Kuh vorkommt, haben in Yulia schon vor Jahren den Wunsch geweckt, das einmal auszuprobieren. Im Juni 2019 hatte sie schließlich die Chance, mit einem in Spanien lebenden Grillmeister aus Argentinien im Rahmen des "Meat Carnevals" in Valencia eine ganze Kuh zu grillen.
Darauf wurden die Verantwortlichen der BVK aufmerksam und so entstand die Idee, Yulia einzuladen, damit sie das Asado-Grillen beim Rindfleischfest vorführt. Die BVK wird dafür ein etwa 250 Kilogramm schweres Jungrind bereitstellen, rund 400 Portionen werden dann beim Fest ab etwa 11 Uhr an die Gäste verkauft.
Helfer gesucht
Zuvor muss das Tier aber mindestens zwölf Stunden lang über einem Feure gegrillt werden, etwa eine Tonne Hartholz wird so binnen einer Nacht verheizt. Dafür sucht das Team von Yulia jetzt noch Helfer: "Die Helfer müssen im Schichtbetrieb über die Nacht darauf achten, Holz nachzulegen und dass die Glut ausreichend groß ist, das Rind gegen den Wind gestellt und dann auch umgedreht wird." Interessierte können sich per E-Mail an office@partykoechin.at melden. Es gebe bereits einige interessierte "Grillmeisterinnen und Grillmeister". Spezielle Kenntnisse seien nicht erforderlich, aber "etwas Abenteuerlust und natürlich Geselligkeit".