Es ist eine der brutalsten Gewalttaten in Kärntens jüngster Vergangenheit: Im November hat ein 28-jähriger Rumäne seine Freundin, die er über alles geliebt haben will, mit einem Holzprügel so lange und so heftig geschlagen, bis diese verstarb. Der Mann wird sich am 14. September vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Die Mordanklage der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ist seit Kurzem fertig und rechtskräftig.
Die Anklage enthält schockierende Details über den Tathergang. Die 29-jährige Frau, die als Prostituierte arbeitete, wurde mit derart massiven Schlägen misshandelt, dass sie so schwere innere Verletzungen erlitt, welche in der Folge zu einem Herzstillstand führten. "Der genaue Todeszeitpunkt kann laut Gutachten nicht festgestellt werden", sagt Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Es bleibt somit ungeklärt, ob die Rumänin noch gelebt hatte, als sie ihr Freund vor der Bezirkshauptmannschaft Villach abgelegt hatte.
Laut Constantin-Adrian Nițu, dem Wiener Rechtsanwalt des Beschuldigten, soll dieser nach der Tat mit allen Mitteln versucht haben, das Opfer zu retten. Die Schläge dürfte der Mann laut Anklage mit vier verschiedenen Tatwerkzeugen durchgeführt haben, wobei der Vierkantholz-Prügel die massivsten Verletzungen verursachte.
Privat ein Liebespaar
Opfer und Täter kommen aus der gleichen Stadt in Rumänien. Die Frau arbeitete im Rotlichtmilieu, ihr Freund soll gleichzeitig ihr Zuhälter gewesen sein. Beide haben vom Einkommen der Frau gelebt. Laut Nițu sind sie privat ein Liebespaar gewesen, welches sogar vorhatte, zu heiraten. Auslöser für die Tat soll die rasende Eifersucht des Mannes gewesen sein. Im Zuge eines Streits am Tag der Tragödie fiel das Handy des Mannes zu Boden und wurde dabei kaputt. Er habe deshalb die Selbstkontrolle verloren, gab er gegenüber der Polizei später zu. Was das bedeutet hat, ist bekannt. Laut seinem Anwalt bereut der Rumäne die Tat. Dem Mann droht im Fall einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe.
Claudia Beer-Odebrecht