"Du bist da Anzige in da gonzn Einöde, der nit dreckig ist. Desholb reib i di jetz mit Dreck ein, damit du mit dein schenstn Gwond a dreckig bist", sagt ein Mann mit einem Kübel voller Schlamm in der Hand. Die Worte sind an Josef Pfeifhofer aus Einöde im Gegendtal gerichtet. Der verdutzte SPÖ-Ersatzgemeinderat von Treffen steht mit einer Bierdose in der Hand auf seinem Grundstück und lässt sich von jemandem mit Dreck bewerfen und einreiben. Ein Video von dieser skurrilen Szene, aufgenommen am 4. Juli, kursiert derzeit in den sozialen Medien.
"Pepe, des is so, des is leider so: Gschöpft host nit an anzign Kubik, dafür host die letztn Würscht weggfressn", lässt der unbekannte Angreifer anklingen, dass Pfeifhofer sich an den Aufräumarbeiten nach der Unwetterkatastrophe nicht beteiligt, wohl aber die Verköstigung der Helfer in Anspruch genommen habe. Zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kommt es nicht, nach dem Sager "Jetzt reicht's aber", bleibt der beschmutzte Josef Pfeifhofer alleine zurück.
"Das ist eine depperte G'schicht. Die Vorwürfe entsprechen keineswegs der Realität", sagt Pfeifhofer zur Kleinen Zeitung. Er habe akut drei Leistenbrüche hinter sich, Probleme mit dem Kreuz und könne daher nicht schaufeln. "Ich habe aber geholfen, einen Keller auszuräumen und viele organisatorische Tätigkeiten übernommen. Und der Vorwurf mit den Würsten: Ich war eingeladen, um mit den Leuten dort zu reden", so der Kärntner.
Keine Anzeige
Der Angreifer sei ein Nachbar. Anzeige erstatten werde er nicht: "Ich begebe mich nicht auf das Niveau." Das Hemd sei noch zu gebrauchen und "Krieg" mit dem Nachbarn wolle er nicht. Er werde aber "mit ihm und dem Vater das Thema besprechen".
Thomas Martinz