Die Wassertemperaturen in Kroatien haben in dieser Woche an einigen Stellen Rekordwerte erreicht, wie lokale Medien berichten. Nahe Dubrovnik zeigte das Thermometer 29,2 Grad an, bei Split und an den Küsten der Inseln Lastovo und Krk waren es 28 Grad. Bei der Insel Mljet, wo es zwei Salzseen gibt, wurden sogar 30 Grad Wassertemperatur gemessen. Wissenschaftler sind besorgt, sie sprechen von einem Alarmsignal. Die globale Erwärmung hinterlasse auch im Meer ihre Spuren.
"Wenn das so weitergeht und diese Temperatur in die tieferen Schichten vordringt, kann das durchaus große Folgen für die Lebewesen haben, insbesondere für die am Meeresboden lebenden Organismen. Sie sind sehr empfindlich. Wenn eine erhöhte Temperatur in ihren Lebensraum kommt, bedeutet das für sie den Tod", erklärte Davor Lučić von der Universität Dubrovnik gegenüber dem staatlichen TV-Sender HRT.
Für Marcelo Kovačić vom Naturhistorischen Museum in Rijeka steht fest, dass es globale Anstrengungen brauchen werde, um den Anstieg der Temperatur zu stoppen. Für ihn sei es durchaus denkbar, dass zukünftige Generationen Sardinen und Sprotten in der Adria nicht mehr erleben werden, dafür aber exotische Exemplare tropischer Fische.
Mittlerweile befinden sich, so Lučić am Samstag, die Meerestemperaturen wieder im "Normalbereich". Durch den Wind haben sich die kälteren und die warmen Wasserschichten vermischt.