Die Bilder des wegen seit Monaten fehlender Niederschläge ausgetrockneten Flussbetts des Pos kennen die Männer, die sich am glühend heißen Nachmittag ins Innere einer Locanda an der Hauptstraße von Taglio di Po zurückgezogen haben, um Karten zu spielen – und um zu debattieren. Derzeit nicht nur über Politik. An ein Naturgesetz, mit dem jetzt immer mehr Menschen entlang des Pos leben müssen, hat man sich in der tiefstgelegenen Gemeinde Italiens, direkt am Podelta im Süden des Veneto allerdings gewöhnt: „Bei uns führt der Po immer Wasser“, sagt der Wirt, „jetzt ist es Salzwasser.“
Elisabeth Peutz