Zerstörtes E-Kraftwerk
Luftaufnahmen zeigen deutlich, dass die Wasser- und Geröllmassen vor nichts Halt gemacht haben. Das E-Werk der Kelag wurde völlig zerstört. Unabhängig davon sind noch etwa 1100 Haushalte ohne Strom. "Wir planen derzeit schon mit dem Bundesheer die Flüge nach Arriach. Unsere 170 Monteure geben ihr Bestes, um die Bevölkerung dort wieder mit Strom zu versorgen", erklärt Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung von Kärnten Netz.
Ausmaß der Schäden noch nicht bekannt
Die Erkundungsflüge der insgesamt fünf vor Ort befindlichen Hubschrauber gehen am Donnerstag weiter. "Derzeit haben wir noch nicht das gesamte Schadensausmaß", sagt Bundesheer-Stabschef Thomas Enenkel. Auch Monteure der Kelag werden in den Hubschrauber sitzen, damit sie die Stromversorgung wieder herstellen können. Bei den Einsatzkräften am Boden liegt der Fokus weiter auf der Wiederherstellung der Straßeninfrastruktur.
Katastrophenhilfszug 5 unterstützt
Am Donnerstag werden rund 85 Feuerwehr-Mitglieder aus den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg mit 25 Fahrzeugen zur Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte in das Gegendtal verlegt. Zu ihren Aufgaben zählen Aufräumarbeiten nach, wie etwa die Beseitigung von Schlamm und Geröll sowie das Auspumpen von Kellern.
Das Vorkommando des Katastrohpenhilfszuges (KAT-Zug) 5 war am Mittwoch bereits im Einsatzgebiet und erkundete gemeinsam mit dem Krisenstab die Lage vor Ort und plante beziehungsweise koordinierte daraufhin die Personal- und Fahrzeugplanung für diesen Einsatz.
Die Kamerad*innen werden mittels Voralarm avisiert und können sich dann zum Einsatz melden, gegebenenfalls Rücksprache mit dem Arbeitgeber führen und im Anschluss werden die Kräfte alarmiert und erhalten zusätzliche Infos und detailliertere Mitteilungen wie Treffpunkt, Einweisung, Adjustierung,...
Neun Menschen mit Hubschrauber geborgen
Eine Hubschrauberbesatzung der Flugeinsatzstelle, die seit 4.30 Uhr in den Dienst gestellt war, traf um 5.20 Uhr im Katastrophengebiet ein. Neun Personen (zwei Familien) wurden aus der Luft evakuiert und in Sicherheit gebracht. In weiterer Folge wurde eine weiterer Hubschrauber des Innenministeriums in das Katastrophengebiet entsandt. Weiters wurden Versorgungs- und Flüge für die Einsatzorganisationen durchgeführt, sodass drei Hubschrauberbesatzungen mit zwei Hubschraubern insgesamt 18 Flugstunden im Einsatz standen.
Vermisster von Bergrettung und Polizei gerettet
Jener Mann, der mit seinem Auto in der Klamm zwischen Afritz und Einöde, von Muren umgeben war, soll von Bergrettung und Polizei aus dem Wagen gerettet worden sein. Er hatte sich um vier Uhr früh noch bei der Landesalarm- und Warnzentrale gemeldet, galt am Mittwoch stundenlang als vermisst.
Hubschrauber auch in der Nacht im Einsatz
Die Flugeinsatzstelle Klagenfurt informierte, dass in der Nacht auf Donnerstag und vor allem am Donnerstag zwei bis drei Hubschrauber der Polizei und drei Hubschrauber des Bundesheeres im Katastrophengebiet in Einsatz stehen werden und dabei teilweise in geringer Flughöhe die Flüge absolvieren. Private Drohnenflüge sind im Katastrophengebiet daher unbedingt zu vermeiden, da dadurch das Sicherheitsrisiko für die Hubschrauberbesatzungen enorm.
Krisenstab zieht erste Bilanz
Mehrmals kam in Treffen im Laufe des Mittwochs der Krisenstab zusammen. Am Abend informierten Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ), Bezirkshauptmann von Villach-Land Bernd Riepan, Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) sowie Thomas Enenkel vom Bundesheer über die aktuelle Lage. Insgesamt wurden laut Riepan 455 Einsatzkräfte sowie 80 Fahrzeuge in das Katastrophengebiet beordert. Auch fünf Hubschrauber wurden zur Evakuierung und Versorgung der Bevölkerung angefordert.
"Es handelt sich um ein Schadensausmaß, das seinesgleichen sucht", so Fellner. Vonseiten des Landes werde es jedmögliche finanzielle Unterstützung geben. Bürgermeister Glanznig informierte die Bevölkerung darüber, dass "das Wasser in den Gebieten Winklern-Einöde sowie Treffen bis auf Weiteres abgekocht werden muss".
Das Bundesheer versuche derzeit, die Straßen und Wege für die Einsatzkräfte sowohl in Treffen als auch in Arriach freizubekommen, so Enenkel. Nach Arriach soll ab Donnerstag eine Behelfsstraße errichtet werden. Außerdem sollen mit den fünf Hubschraubern, die zur Verfügung stehen, Monteure der Kelag zu Schadstellen geflogen werden, damit die Stromversorgung wieder hergestellt werden kann.
Mittwochabend konnte laut Arriachs Bürgermeister Gerald Ebner (FPÖ) zumindest "ein Notweg von Himmelberg errichtet werden, der ausschließlich den Einsatzkräften zur Verfügung steht. Damit ist die Versorgungssicherheit gewährleistet".
Eine Öffnung der Straßen für den Zivilverkehr dauert voraussichtlich in beiden Krisenregionen noch mehrere Tage.
Einsatzkräfte im Dauereinsatz
22 Bergretter und vier Hundeteams waren seit 3 Uhr früh im Dauereinsatz. Auch die Feuerwehren, die Wasserrettung, das Bundesheer sowie Polizei, das Rote Kreuz und die Behörden geben derzeit alles, um das Katastrophengebiet so schnell wie möglich wieder erreichbar zu machen. Einen besonderen Dank schicken Villachs Bergretter an den Spar-Markt Treffen und die Diakonie de la Tour für die "herzliche und tolle Versorgung".
Die Freiwillige Feuerwehr Ossiach etwa wird auch am Donnerstag wieder in Treffen einrücken.
Nach Einsätzen in St. Urban und Steindorf am Ossiacher See unterstützte am Mittwoch auch die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Tiffen die Arbeiten in Treffen.
Zweiter Vermisster lebt
Der Autofahrer hatte sich selbst noch gegen vier Uhr früh bei der Landesalarm- und Warnzentrale gemeldet, dass er in Klamm zwischen den Muren eingeklemmt sei. Danach verlor sich seine Spur. Inzwischen bestätigte Bezirkshauptmann Bernd Riepan: "Wir sind glücklich, dass der Mann lebend in Verditz gefunden wurde. Wer ihn entdeckt hat und wie er dort hin gekommen ist, ist noch unklar."
Der Zivilschutzalarm bleibt in Treffen unterdessen bis jedenfalls Donnerstag aufrecht.
Pensionist 300 Meter mitgerissen
Die Polizei bestätigt, dass ein 82-jähriger Treffner unmittelbar vor seinem Wohnhaus von den Geröllmassen erwischt und rund 300 Meter mitgerissen wurde. Er konnte nur noch tot geborgen werden. Im Einsatz vor Ort stehen derzeit nach wie vor das Bundesheer, Feuerwehren des Bezirks Villach Land, das Rote Kreuz, die Bergrettung, die Wasserrettung Villach, die Straßenverwaltung Villach Land, Polizeistreifen sowie die Polizeihubschrauber Libelle Kärnten und Libelle Flir.
RK-1 erstmals durchgehend einsatzbereit
Um die notfallmedizinische Versorgung jener Regionen, die aktuell über den Straßenweg nicht erreichbar sind, auch während der kommenden Nacht aufrecht zu erhalten, bleibt – erstmals in seiner 20-jährigen Geschichte – auch der RK-1 auf Ersuchen von Kärntens Katastrophenschutz-Referent Daniel Fellner durchgehend einsatzbereit.
"Falls sich in den von der Außenwelt abgeschnittenen Gebieten während der Nachtstunden tatsächlich ein Notfall ereignet, können wir binnen weniger Minuten notfallmedizinische Hilfe aus der Luft anbieten. Ich denke, allein diese Gewissheit, dass auch in solchen Ausnahmesituationen die medizinische Versorgung vollumfänglich gewährleistet bleibt, stellt für die betroffene Bevölkerung eine wichtige Unterstützung dar", so ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Betroffene Berichten im Video von Katastrophe
Wetter in Treffen und Arriach stabil
Während es von Klagenfurt bis ins Lavanttal bis etwa 18 Uhr mitunter punktuell noch zu Starkregen inklusive Hagelschauer kommen kann, ist in Arriach und Treffen laut Gerhard Hohenwarter, Meteorologe von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), kaum noch Niederschlag zu erwarten. Donnerstagnachmittag sind vereinzelte Regenschauer möglich.
2000 Haushalte ohne Strom
Im gesamten Gegendtal - von Arriach über Reichenau bis Albeck und Treffen sind laut Kelag-Sprecher Nico Kollmann derzeit noch ohne Strom. "Insgesamt 170 Monteure von Kärnten Netz sind im Einsatz und arbeiten auf Hochtouren. Aber in die besonders exponierten Gegenden kommen auch unsere Experten nicht weiter", erklärt Kollmann.
Toter geborgen
Nach ersten Informationen hat die Unwetterkatastrophe bereits ein Menschenleben gefordert. In Treffen wurde Mittwochmittag von Suchtrupps und Spürhunden ein Mann tot geborgen. Der 82-Jährige wurde von einer Schlamm- und Gerölllawine mitgerissen und getötet, bestätigt Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land. Bei dem Toten handelt es sich um eine der beiden Personen, die seit der Nacht auf Mittwoch vermisst worden sind.
100.000 Euro für Unwetteropfer
Aufgrund der massiven Unwetterereignisse in den Gemeinden Treffen und Arriach hat der Vorstand von "Kärntner in Not" beschlossen, 100.000 Euro aus dem Katastrophenfonds für die betroffenen Menschen bereitzustellen. Die Auszahlung erfolgt in Abstimmung mit anderen Hilfseinrichtungen und dem Land Kärnten direkt an die Betroffenen. Ein Koordinationstreffen mit Landesrat Daniel Fellner, Licht ins Dunkel und der Caritas ist für kommenden Freitag geplant.
Zahlreiche Straßensperren und ÖBB-Sperre
Millstätter Bundesstraße (B 98) von Richtung Kreisverkehr Treffen bis zum Salzsilo in Afritz (Afritz nicht erreichbar).
Teuchner Landesstraße (L 46) von der Kreuzung mit der B 98 in Richtung Arriach (Klamm)
Arriach ist von Treffen aus nicht erreichbar
Krastal Brücke
Krastaler Straße (L 38)
Ossiacher See Süduferstraße Ast Annenheim (L 49) zwischen Annenheim und Landskron (Das Campingbad Annenheim ist nicht erreichbar)
Laut Antenne Kärnten ist die Hochrindl Straße (L 65) zwischen Ebene Reichenau und St. Lorenzen gesperrt. Weil hier die Straße komplett vermurt ist, dauert die Sperre voraussichtlich bis Donnerstagabend.
Weiters sind zwischen den Bahnhöfen Villach St.Ruprecht und Sattendorf keine Fahrten möglich. Es ist ein Schienenersatzverkehr zwischen Feldkirchen und Villach Hauptbahnhof eingerichtet. Das Ganze dauert voraussichtlich noch bis Mitternacht.
Landeshauptmann zurück nach Kärnten
Landeshauptmann Peter Kaiser befindet sich aktuell in Brüssel beim Ausschuss der Regionen. Er wird noch heute zurück in Kärnten sein. "Die Menschen in den Unwettergebieten Kärntens erleben Fürchterliches, das Krisenmanagement der betroffenen Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden läuft und auch im Land haben wir einen Expertenstab eingerichtet, womit die Koordination und der Informationsfluss gegeben sind", so Kaiser und Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner. "Alle zur Verfügung stehenden Gerätschaften werden aus nicht betroffenen Straßenmeistereien sowie aus dem Agrarbauhof bzw. von laufenden Baustellen ins Krisengebiet geschickt, um die Einsatzkräfte und die Bevölkerung so gut wie möglich zu unterstützen", sagt Straßenbaureferent Landesrat Martin Gruber, der sich in Treffen auch ein Bild von den Schäden gemacht hat.
100 Soldaten im Einsatz
Das Bundesheer hat 100 Soldaten in das Katastrophengebiet geschickt. Die Pioniere aus Villach versuchen derzeit "Schritt für Schritt" die Straße ins Gegendtal freizubekommen, so Christoph Hofmeister, Sprecher des Militärkommandos Kärnten. Schweres Gerät ist im Einsatz, Schaufler und Soldaten mit Motorsägen, um die umgestürzten, ineinander verkeilten Bäume zu beseitigen. Wie lange es noch dauern wird, bis das Bundesheer nach Arriach vordringen kann, ist noch unklar. "Wir kämpfen uns durch", so Hofmeister.
Video-Reportage aus Treffen
Bürgermeister Klaus Glanznig und Feuerwehrkommandant Daniel Frank sprechen mit der Kleinen Zeitung über die Situation. Diese bleibt äußerst angespannt. Die Aufräumarbeiten laufen und es wird intensiv nach Vermissten gesucht.
Wasserrettung hat mehrere Menschen geborgen
Einöde und Annenheim betroffen
In der Ortschaft Einöde standen Schlamm und Wasser bis zu zwei Meter hoch. In Annenheim wurde der Campingplatz überflutet.
Pfarrkirche überflutet
Auch die Pfarrkirche in Treffen hat Schaden durch die Wasser- und Schlammmasse genommen.
E-Werk beschädigt
In der Klamm zwischen Einöde und Afritz wurde das Kraftwerk schwer beschädigt. "Aufgrund der hohen Wasser- und Sedimentfracht wurde das Kraftwerk Arriach am Dienstag gegen 21 Uhr vom Netz genommen und gesichert", sagt Christian Rupp, Bereichsleiter Erzeugung/Technische Services der Kelag. Eine neuerliche Alarmierung erfolgte am Mittwoch gegen 3 Uhr, die Zufahrt zur Kraftwerksanlage war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr möglich. "Laut ersten Informationen liegt das Geröll im Bereich des Krafthauses rund vier Meter hoch, eine genaue Erkundung des Schadens am Kraftwerk erfolgt, sobald eine sichere Zufahrt möglich ist", so Rupp. Die Versorgungssicherheit ist durch den Ausfall des Kraftwerks nicht beeinträchtigt.
Stromlose Haushalte
7500 Haushalte rund um Villach und im Gegendtal waren Mittwochfrüh noch ohne Strom.
Zwei vermisste Personen in Treffen
Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner und Bürgermeister Klaus Glanznig sprechen inzwischen von zwei vermissten Personen, "die in das Geschehen vermutlich involviert waren". Laut ORF wurden bereits neun Menschen von der Flugpolizei ausgeflogen.
Jahrhundertereignis
Zwei Kompanien des Bundesheers, Wasserrettung, Bergrettung sowie Rotes Kreuz und rund 30 Feuerwehren, auch Drohnen und Suchhunde werden eingesetzt. Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig spricht von einem "Jahrhundertereignis". Der Pöllinger und Treffner Bach in Treffen traten über die Ufer, rissen tonnenschwere Steine, Geröll und sogar ein Auto mit. Eine meterhoher Wasser- und Schlammlawine zog ihre Spuren durch den Ort.
Zivilschutzalarm seit 3.35 Uhr
Starkregen von bis zu 118 Liter pro Quadratmeter, tennisballgroße Hagelkörner, Orkanböen bis zu 129 Kilometer pro Stunde: Vor allem am Ossiacher See und im Gegendtal herrscht seit der Nacht auf Mittwoch erneut Großalarm. In Treffen und Arriach wurde eine Zivilschutzwarnung ausgerufen. Die Menschen sollen ihre Häuser nicht verlassen!
Ausnahmezustand auch in Arriach
In Arriach sind ebenfalls alle Bäche über die Ufer getreten und von der Umwelt abgeschnitten. Im Ortsteil Hundsdorf sind etwa 150 Menschen ohne Trinkwasserversorgung, denn das Leitungsnetz wurde schwer beschädigt.
Video: Lagebild mit dem Polizeihubschrauber
"Wie ein Erdbeben"
Innerhalb von Sekunden sind gegen 2 Uhr Früh der Pöllinger und der Treffner Bach zu reißenden Flüssen angestiegen und brachten eine Schlammlawine mit sich, die alles mitgerissen hat, was sich ihr in den Weg gestellt hat. "Es war wie ein Erdbeben", schildert ein geschockter Anrainer. "Wir sind ins Freie gelaufen, um zu sehen, was los ist."
Was die Menschen in Treffen gesehen haben und noch immer sehen, sind Verwüstung, Zerstörung und enorme Schäden. Viele Häuser stehen mehr als einen Meter unter Wasser, der Schlamm reicht bis unter Decke der Räume im Erdgeschoss. Zum Teil tonnenschwere Steine wurden mitgerissen, schlugen wie Geschosse in die Häuser ein und beschädigten diese schwer. Darunter Jahrhunderte alte Bauwerke. Nach ersten Informationen sind mehrere Gebäude einsturzgefährdet.
"Jahrhundertereignis"
Bürgermeister Klaus Glanznig sagt beim Lokalaugenschein: "Wir erleben hier ein Jahrhundertereignis. Kindergarten und Schule in Treffen bleiben heute geschlossen." Erst vor wenigen Wochen, erzählt er weiter, wurde ein Rückhaltebecken entlang des Pöllinger Bachs gebaut: "Das hat viel Schlamm und viele Steine aufgehalten. Ohne das Becken wäre es wohl noch viel schlimmer, als es jetzt schon ist. Es fasst 35.000 Kubikmeter Material und ist nun randvoll."
Video: Anrainer filmte die Wassermassen
Die Bundesstraße hat sich auf einer Fahrspur in einen Bach verwandelt und die Felder zwischen dem Glock Performance Horse Center und der Autobahnauffahrt Treffen sind komplett überschwemmt. Hier wurden auch zahlreiche Häuser überschwemmt. Das Zentrum von Treffen ist komplett unpassierbar. Die Wasser- und Schlammfluten haben den Asphalt auf den Straßen aufgebrochen und mitgerissen. "Es sieht bei uns aus wie im Krieg", sagt ein Treffener.
Vermisst
Mindestens ein Mensch, ein 82-jähriger Pensionist, wird vermisst. Er soll vor sein Haus in der Pöllinger Straße gegangen sein, um nachzusehen, was los sei. Danach wurde er nicht mehr gesehen. Eine in einem Gebäude eingeschlossene Person konnte in der Nacht noch von der Feuerwehr gerettet werden. Nach Auskünften von Einsatzkräften wurde auch ein Auto von den Fluten mitgerissen. Glücklicherweise soll es leer gewesen sein.
Weinende Menschen
Vor Kurzem war entlang des Pöllinger Bachs Baubeginn für die weitere Wildbachverbauung. Zu spät für viele Betroffene. Anrainer liegen sich weinend in den Armen. Katharina Zlattinger, eine der Betroffenen, erzählt: "Unsere Oma meint, 1946 hat es so schlimme Überschwemmungen das letzte Mal gegeben."
Der Spar-Parkplatz wurde zum Stützpunkt der Rettungskräfte umfunktioniert. Bundesheer, Wasserrettung, Bergrettung sowie mehr als 30 Feuerwehren – darunter die Freiwillige Feuerwehr Tiffen – stehen im Dauereinsatz. Mithilfe von Seilen versuchen sich die Helfer über die überschwemmten Straßen weiterzubewegen. Immer wieder müssen sie ihre Aktionen allerdings abbrechen – es ist einfach zu gefährlich.