Ein einziges Mal wurde im heurigen Jahr die 35-Grad-Marke bereits geknackt: am 20. Juni in St. Andrä im Lavanttal. Ubimet-Meteorologe Nikolas Zimmermann hatte mit seiner Prognose, wonach auch am Montag diese Marke erreicht wird, in zwei von drei Fällen recht. Um 16.30 Uhr war es in Villach 35,9 Grad und in Ferlach 35,4 Grad heiß. Die Draustadt war damit österreichweit an erster Stelle. St. Andrä wäre auch dieses Mal "heißer Anwärter" gewesen, doch es blieb bei "nur" 33 Grad. In Pörtschach kletterte das Thermometer hingegen auf 34 Grad.
Bei 21 von insgesamt 31 Kärntner Wetterstationen sowie jener in Lienz war es am Montag mehr als 30 Grad heiß. Wer noch Abkühlung suchte, musste auf die Villacher Alpe: Auf 2146 Metern Seehöhe herrschten dort am späten Nachmittag 18,4 Grad. Für diese Jahreszeit ist aber auch das zu hoch, bestätigt Zimmermann: "Bisher war schon die Tendenz für 35 Grad eher selten und wenn überhaupt, dann nur im Juli und August. Im Juni ist das schon ungewöhnlich."
Der Sprung ins "kühle Nass" ist derzeit auch nur schwer möglich. Flatschacher, Hafner, Maltschacher und Rauschele See warten mit 26 Grad auf, Keutschacher, Wörther- und Weißensee mit 25 Grad. Der Pirkdorfer See bei Feistritz ob Bleiburg lockt mit angenehmen 20 Grad.
Gewitter und Schauer ab Dienstag
Und auch in den nächsten Tagen herrschen hochsommerliche Temperaturen vor: In Kärnten reichen die Höchsttemperaturen am Dienstag und Mittwoch von 25 Grad im oberen Mölltal bis 32 Grad im Lavanttal. Am Donnerstag wird es dann wieder überall 30 Grad und mehr haben. Am Freitag sollen in Teilen Kärntens erneut 35 Grad möglich sein. Niederschlag ist zumindest am Montag aber kein Thema. "Die stabile Wetterlage ändert sich am Dienstag. Aus Norditalien kommend melden sich ab den Nachmittagsstunden aber wieder Schauer und Gewitter im ganzen Bundesland an", weiß Zimmermann. Vor allem in Unterkärnten und dem Lavanttal heißt es dann wieder "aufpassen".
Ein ähnliches Bild zeichnet Zimmermann auch für Osttirol: Ab Dienstag muss auch dort mit Gewittern und Starkregen gerechnet werden. Die Quecksilbersäule schafft es aber weder am Dienstag noch am Mittwoch über 30 Grad. Erst am Donnerstag und am Freitag wird die Marke wieder geknackt werden.
Hitzefrei ab 32,5 Grad am Bau
Die aktuellen Temperaturen rufen auch die Gewerkschaft Bau-Holz auf den Plan. Ab 32,5 Grad kann Arbeitenden am Bau hitzefrei gegeben werden. 2019 bekamen laut Statistiken der BUAK (Bauarbeiter-Urlaubs und Abfertigungskasse) 39.122 Bauarbeiter hitzefrei.
"Überall dort, wo wir die 32,5 Grad Celsius an Hitze überschreiten, mein Appell an die Arbeitgeber und die Auftraggeber: Stellt bitte die Arbeiten ein! Es hilft nichts, wenn es danach schwere Arbeitsunfälle gibt und dadurch Bauarbeiter, oder Menschen, die im Freien arbeiten, schwere Verletzungen davontragen. Das muss nicht sein, das ist nicht notwendig", appelliert Gewerkschaft-Bau-Holz-(GBH)-Landesgeschäftsführer Alois Peer.
Barbara Pertl