Wer in den vergangenen Tagen auf der Südautobahn (A2) rund um die Ausfahrt Völkermarkt-West unterwegs war, wird sie vermutlich schon entdeckt haben. Zum ersten Mal überhaupt in ganz Europa wurde von der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (Asfinag) eine Verkehrszeichenbrücke aus heimischem Holz und nicht aus Stahl über die vierspurige A2 installiert.

"Ausleitungen"

Aufgestellt wurde die Holz-Konstruktion in der Nacht auf Mittwoch, den 15. Juni, bei Völkermarkt-Ost. In diesem Bereich tauscht die Asfinag derzeit alle sieben Verkehrszeichenbrücken aus. Diese Konstruktionen sind üblicherweise aus Stahl, auf denen sogenannte Wechselverkehrszeichen montiert sind. Diese zeigen unter anderem das Tempo, einen Unfall an oder dienen auch als Wegweiser bei "Ausleitungen" von Fahrzeugen, wie es etwa beim Verkehrskontrollplatz Haimburg der Fall ist. "Konservativ berechnet sparen wir dadurch ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie 35 Tonnen CO₂ ein", erklären die Asfinag-Vorstände Hartwig Hufnagl und Josef Fiala.

In der Nacht auf Mittwoch wurde das Konstrukt aufgstellt
In der Nacht auf Mittwoch wurde das Konstrukt aufgstellt © KK/Asfinag

In Summe bestehen 75 Prozent dieser Konstruktion aus einheimischem Holz -die Hauptbestandteile sind auch Fichte. Lärche wurde zusätzlich als Schutzschicht verwendet. In Sachen Haltbarkeit könnte Holz gegenüber Stahl sogar besser sein, derzeit gehen Experten von einer Lebensdauer von mindestens 20 Jahren aus. Dazu kommen zwei weitere wesentliche Vorteile: der Klimaschutz-Faktor durch die Verwendung eines heimischen nachwachsenden Rohstoffes sowie die regionale Wertschöpfung.

Feuchtigkeitssensoren

In die einzelnen Komponenten sind Feuchtigkeitssensoren eingebaut, damit die Asfinag jederzeit überprüfen kann, wie die von einem Unternehmen in Hermagor gebaute Konstruktion auf die unterschiedlichen Wetterbedingungen reagiert (etwa Regen, Hitze und Kälte). Die Steher sind ebenfalls aus Holz, lediglich die Fundamente wurden betoniert.

Projektteam Wolfgang Wissounig, Mario Tomaschitz, Karin Mühlbacher, Thomas Nessel
Projektteam Wolfgang Wissounig, Mario Tomaschitz, Karin Mühlbacher, Thomas Nessel © KK/Asfinag

Nach einem Jahr in Betrieb werden die ersten Erkenntnisse dieses Holz-Einsatzes bei Autobahn-Einrichtungen vorliegen. "Sollten diese die derzeitigen Annahmen bekräftigen, werden wir im Sinne des Klimaschutzes künftig verstärkt auf Holz setzen und ausloten, wo wir diesen nachhaltigen Baustoff noch einsetzen können", sagt Wolfgang Wissounig vom Projektteam.