Nicht nur der Bund, sondern auch das Land Kärnten greift seinen Bewohnern finanziell unter die Arme, damit sie die kräftigen Preissteigerungen auf allen Ebenen besser bewältigen kann. Die Regierung hat schon im April einen Kärnten-Bonus in der Höhe von 200 Euro beschlossen. Am Dienstag wurden jetzt die Auszahlungsbedingungen bekannt gegeben.
Nach der Regierungssitzung betonte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), dass Österreich von der stärksten Teuerungswelle seit vielen Jahrzehnten betroffen sei. Die Inflationsrate habe sich im Vergleich zum Vorjahr von 2,6 auf sieben Prozent gesteigert. Deshalb habe man mit dem Kärnten-Bonus eine Maßnahme geschaffen, mit der den von der Teuerung am meisten betroffenen Menschen geholfen werden kann.
50.000 Menschen bekommen den Bonus
Nach Angaben von Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) werden rund 50.000 Haushalte vom Kärnten-Bonus profitieren. Die ersten 25.000 können schon ab Mitte Juli mit der Auszahlung rechnen. Betroffen sind all jene, die schon bisher soziale Leistungen (Sozialhilfe, Wohnbeihilfe, Familien- und/oder Heizkostenzuschuss) bezogen haben. Sie werden Anfang Juli schriftlich von der Zahlung verständigt.
Wer hat Anspruch?
Anspruchsberechtigt sind darüber hinaus Einzelpersonen mit einem Netto-Höchsteinkommen von 1328 Euro bzw. Paare, die gemeinsam höchstens 1992 Euro netto verdienen. Für jedes weitere Haushaltsmitglied erhöht sich die Einkommensgrenze um 400 Euro. Diese Personen müssen den Kärnten-Bonus online oder ab Oktober im zuständigen Gemeindeamt beantragen.
Ausbezahlt wird der Bonus laut Prettner entweder per Überweisung auf das Bankkonto oder als Direktzahlung per Post. Begrüßt wurde dieser Regierungsbeschluss am Dienstag vom Team Kärnten. Parteichef Gerhard Köfer verwies darauf, dass seine Fraktion solche Zahlungen schon seit Februar immer wieder gefordert habe. FPÖ-Chef Erwin Angerer nennt den Kärnten-Bonus einen "Tropfen auf den heißen Stein" und fordert die Öffnung der Landestankstellen und einen zusätzlichen Energiekosten-Zuschuss.
Robert Benedikt